Bad Vilbel. Die Kürbiscremesuppe schmeckt den Jüngsten in der Kita Wirbelwind. In der gemütlich eingerichteten Krabbelgruppe, die demnächst auch noch einen eigenen Gartenbereich bekommen soll, sind seit Monatsanfang die ersten fünf Eingewöhnungskinder eingezogen – für einen langen Tag, denn die Betreuungszeit reicht von 7 bis 16.45 Uhr, freitags bis 15.30 Uhr. Für die U3-Betreuung zahlen die Eltern an den städtischen Kitas 310 Euro im Monat.
Insgesamt sollen bis Jahresende zwölf Kinder in dem umgestalteten Gruppenraum Platz finden. Zu ihnen kommen noch 75 Drei- bis Sechsjährige. Die Zahl der größeren Kinder sei schlagartig zurückgegangen, seitdem vor drei Jahren 50 Kinder auf einmal die Kita verließen, berichtet Leiterin Susanne Bauer. Deswegen konnte das Angebot von vier auf drei Gruppen zurückgefahren werden.
Ein Glücksfall für die Stadt, denn so sei der U3-Ausbau sehr günstig möglich gewesen, erklärt Klaus Jäger, der den Fachbereich Soziale Sicherung leitet. Von den 80 000 Euro, die Umbau und Ausstattung kosteten, müsse die Stadt nur 35 000 Euro drauflegen, der Rest kommt aus den Töpfen von Bund, Land und Kreis. Doch deren Fördermittel sind begrenzt. So gewähre der Wetteraukreis nur 1000 Euro pro zusätzlichem U3-Platz, das Land schießt je 3000 Euro zu und der Bund 4000 Euro. Müssten die Räumlichkeiten erst neu geschaffen werden, so bliebe die Stadt auf dem Großteil der Kosten sitzen. Aber auch andere Umbauprojekte, wie in der Massenheimer Kita Zwergenburg, wo zwölf U3-Plätze entstehen, verzögerten sich, weil die Handwerker nicht vorankommen. „Das sollte eigentlich schon fertig sein“, sagt Jäger. Dazu kommen nächstes Jahr weitere größere Vorhaben. Der Anbautrakt der alten Schule in Dortelweil solle für die Kleinkindbetreuung neu gestaltet werden, kündigt der Amtsleiter an. Geplant werden soll 2011, gebaut 2012. 40 U3-Plätze sollen dort entstehen. Wahlweise soll es außerdem in der Amisiedlung auf dem Heilsberg oder an der Ecke Siesmayerstraße zur Goethestraße am Schöllberg weitere Räumlichkeiten geben. Langfristig komme man aber auch um Neubauvorhaben nicht herum, deutet Sozialdezernent Jörg Frank (CDU) an. Im Kita-Büro lägen schon jetzt 250 Namen auf einer U3-Warteliste vor. 2009 seien insgesamt 300 Bad Vilbeler neu auf die Welt gekommen – meist setzten ihre Eltern sie gleich auf die Kita-Wartelisten. Noch zu Jahresbeginn 2010 gab es für die Krabbelkinder 179 Plätze – aktuell sind es 192, so Frank. Dazu kommen noch 26 Plätze bei Tagesmüttern. Das wird künftig nicht reichen, zwar sei die Stadt mit einer Abdeckung von 24 Prozent gut aufgestellt, doch schon 2013 soll bundesweit eine Quote von 35 bis 38 Prozent erreicht werden. Der Finanzbedarf dazu stellt Kommunen vor Probleme.
Das Kita-Büro ist erreichbar unter Telefon (0 61 01) 60 23 09.