Die unscheinbare Parallelstraße zur Rendeler Straße in Klein-Karben scheint zum Zankapfel zu werden. Die Stadt will dort ein Parkverbot erlassen. Das gefällt nicht jedem Anwohner.
Karben. Wie? Welche Straße? Dass es eine schmale Parallelstraße zur südlichen Rendeler Straße gibt, hat nicht jeder sofort präsent. Doch der abschüssigen Hanglage wegen ist die zusätzliche Straße nötig, damit die Anlieger zu ihren Grundstücken kommen können.
Nicht so leicht kommt im Fall der Fälle die Feuerwehr dorthin. Das hat die Stadtpolizei bei einer Kontrolle bemerkt. In der schmalen Straße parken oft Autos, und teilweise dürfen sie das auch. Doch die Durchfahrbreite wäre zu eng, wenn die Feuerwehr im Brandfall passieren müsste.
Deshalb hat sich die Stadtpolizei mit dem Vorschlag, in der Parallelstraße ein Parkverbot zu erlassen, an den Ortsbeirat gewendet. Ortsvorsteher Christian Neuwirth (CDU) hat vor Ort mit einigen Anwohnern gesprochen, wie er erklärt. „Die freuen sich sogar auf ein Parkverbot“, sagt er, „weil sie dann einfacher in ihre Einfahrten hineinkommen.“
Parkplatznot sei durch das Parkverbot nicht zu erwarten, ist Neuwirths Eindruck: „Alle Anlieger haben auf ihren Grundstücken genügend Parkplätze.“ Außer den eigenen Fahrzeugen könnten dort oft auch noch die Autos von Gästen abgestellt werden. Gegen diese Einschätzung kommt Widerspruch von SPD-Ortsbeiratsmitglied Jochen Schmitt – der selbst in dieser Parallelstraße wohnt. „Dort gibt es Parkdruck, da wird um jeden Parkplatz gekämpft“, erklärt er und stellt das Vorhaben grundsätzlich in Frage: „Warum ist überhaupt ein Parkverbot nötig?“
Den Hinweis auf die Durchfahrbreite für die Feuerwehr lässt Schmitt nicht gelten. „Warum muss die hier durch?“ Die Wehr könne ihre Fahrzeuge doch auf der Rendeler Straße abstellen. Schmitt war von 2004 bis 2010 als hauptamtlicher Zweiter Stadtrat in Karben auch für die Feuerwehr zuständig.
Neuwirth widerspricht: Von der Rendeler Straße aus könne die Feuerwehr die Häuser in der Parallelstraße nicht erreichen. Auch die Drehleiter sei von dort aus nicht einsetzbar. Um die Situation zu lösen, schlägt der Erste Stadtrat Friedrich Schwaab (CDU) einen Ortstermin vor. „Das finde ich gut“, sagt Jochen Schmitt. (den)