Schöneck. Deutlich kürzer treten wolle er in seiner zweiten Amtsperiode und demzufolge auch wieder mehr Zeit für seine Familie aufbringen. Diese beiden Versprechen verkündete der am 21. Januar wiedergewählte Bürgermeister Ludger Stüve (SPD) bei seiner Amtseinführung. Das bedeute aber nicht, dass er sich nun zurücklehnen wolle.
Seine Planung für die kommenden sechs Dienstjahre, die am 16. Juli beginnen, ist schon geregelt. Die Umgehungsstraße um Kilianstädten soll im kommenden Jahr fertiggestellt, der Bau des Altenwohnheims begonnen und die Dreifachsporthalle sowie ein Jugendtreff in Angriff genommen werden. Außerdem stellt er Überlegungen an zur Erweiterung der Kinderbetreuung, zum Überalterungsproblem der Gesellschaft und versucht eine Lösung für die Umweltprobleme zu finden. Viele dieser Dinge erfordern eine schnelle Antwort: „Taten sind da besser als Warten“, so Stüve. Dabei erst auf mögliche Entscheidungen aus Wiesbaden oder Berlin zu warten, bedeute Zeitverlust. Deshalb wolle er auch in Sachen Klimaschutz mit der Gemeinde eine Vorreiterstellung einnehmen.
Beim Rückblick der Fraktionsvorsitzenden der vier im Gemeindeparlament vertretenen Parteien fiel das Lob der rot-grünen Koalition für die erste Amtszeit Stüves günstiger aus als das der Opposition. So hat Stüve laut SPD-Fraktionschef Walter Rauch die Gemeinde gekonnt durch die stürmische Zeit der knappen Finanzen geleitet. Auch habe er die Herausforderung mit der unvorhergesehenen schnellen Schließung der Bundeswehrkaserne und der Gewerbeansiedlung auf diesem Gelände bestens gemeistert. Die Tatkraft, die er gezeigt habe, und die neuen Wege, die unter ihm eingeschlagen worden seien, hätten die Wähler mit dem guten Wahlergebnis von 56,6 Prozent honoriert.
Distanzierter fiel der Rückblick des CDU-Fraktionsvorsitzenden Konrad Jung aus. Während Stüves erster Amtszeit sei zwar die Stagnation beendet worden, doch gebe es in dieser Zeit auch vertane Chancen. Das habe offensichtlich auch die Bevölkerung so empfunden. Denn trotz seines Wahlerfolges hätten ihm nur ein knappes Drittel der Wähler ihre Stimme gegeben.
Trotzdem sagte auch Konrad Jung ihm für die neue Amtszeit die Mitarbeit der CDU in vielen Sachfragen zu, denn mit seinem eher pragmatischen Arbeitsstil habe Ludger Stüve oftmals auch Wünsche der Christdemokraten umgesetzt. (jwn)