Karben. Ältere Karbener erinnern sich noch gut daran, als der traditionsreiche Klein-Kärber Markt auf dem kleinen Festplatz an der KSV-Sportanlage stattgefunden hat. Als die Zuschauerfrequenz jedoch nachließ, kam in der Stadt die Idee auf, ihn in die Rathausstraße zu verlegen und quasi als Straßenfest zu veranstalten. Das hat fast zwei Jahrzehnte gut geklappt. Doch weil auch dort zuletzt die Besucherzahlen deutlich zurückgingen, wird der Markt ab diesem Jahr wieder im Hissigwald stattfinden.
Den Standortwechsel hat Ortsvorsteher Christian Neuwirth (CDU) während der jüngsten Ortsbeiratssitzung gemacht. Neuwirth gehört auch dem Veranstalterteam an, das seit Jahren den Klein-Kärber Markt organisiert.
Weniger Stände
In den Anfängen hatten sich 40 und mehr Stände in der Rathausstraße aneinandergereiht, zu manchen Zeiten war die Straße voll. Ein anderes Bild bot sich etwa im vergangenen Jahr. Am Markt-Sonntag 2019 waren es nicht nur deutlich weniger Stände, sondern es war kaum etwas los. Wohl auch, weil parallel in Bad Vilbel das Straßenfest mit verkaufsoffenem Sonntag stattfand. Dort zog es viele Karbener hin.
Allerdings gab Ortsvorsteher Christian Neuwirth in der Ortsbeiratssitzung am Mittwochabend eine ganz andere Begründung für die Rückverlegung des Marktes an seine alte Stätte, auf den Festplatz am Sportplatz. »Der erfolgt unter anderem wegen der Brandschutzauflagen.« Die Wege zwischen den Ständen müssten mindestens 3,50 Meter breit sein, damit die Feuerwehrfahrzeuge im Einsatzfall durchkommen. Zudem seien die Fluchtwege »schwierig«, so Neuwirth weiter.
Stadtbrandinspektor Christian Becker weiß davon nichts und verweist auf Bürgermeister Guido Rahn. Der sagt gegenüber dieser Zeitung, die Brandschutzauflagen seien strenger geworden. Es müsste jetzt mehr Abstand zu den Ständen gehalten werden. Rahn nennt zudem, dass die Beschwerden von Anwohnern zugenommen hätten. Außerdem seien die Besucherzahlen zurückgegangen.
Dass der Markt wieder umzieht, dürfte auch damit zu tun haben, dass der benachbarte Fußballclub Karben sein fünfjähriges Bestehen am Markt-Wochenende feiern möchte.
Festplatz befestigen
Neuwirth berichtete, dass für den Markt der Festplatz teilweise befestigt werden solle. Der dortige Bolzplatz werde in einer Größe von 21 mal 31 Metern asphaltiert und zu einem Multifunktionsplatz umgebaut. Das liegt laut Neuwirth daran, dass Festzelte »ohne Boden 50 Prozent günstiger in der Miete sind«. »Bis Ende Juni wird zudem die Elektrik auf Vordermann gebracht.«
Der Klein-Kärber Markt soll wieder, wie in den Vorjahren, am letzten Juni-Wochenende stattfinden, wo zahlreiche Konkurrenzveranstaltungen stattfinden. Allerdings diesmal nicht nur an zwei, sondern gleich an vier Tagen.
In Grundzügen kündigte Neuwirth bereits das Programm an. Der erste Abend sei der Freitagabend mit einer Zeltdisco. Am Samstagabend gebe es Livemusik mit »Eine Band namens Wanda«. Am Sonntag werde es im Festzelt ebenfalls Bühnenprogramm geben. Der Markt schließe mit einem Frühschoppen der Fußballer. Neuwirth lobte den neuen, alten Standort: »Da haben wir mehr Platz für größere Fahrgeschäfte. In der Rathausstraße war bei drei Metern Schluss.« (pe)