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Zur Seelsorge berufen

Pfarrer Julian Lezuo erhält von Propst Matthias Schmidt (Bildmitte) seinen Amtsauftrag. Foto: Mag
Pfarrer Julian Lezuo erhält von Propst Matthias Schmidt (Bildmitte) seinen Amtsauftrag. Foto: Mag

Ordination von Pfarrer Julian Lezuo in der Christuskirche 

Bad Vilbel. Julian Lezuo ist neuer Pfarrer in der Christuskirchengemeinde Bad Vilbel und wurde nun offiziell in sein Amt eingeführt. Für die Ordination veranstaltete die Kirchengemeinde einen feierlichen Gottesdienst. Dank eines Hybrid-Konzepts konnten sowohl vor Ort als auch Online im Livestream die Gemeindemitglieder die erste Predigt des neuen Pfarrers verfolgen.
Viel Mühe hatte sich die Christuskirchengemeinde auch mit der Vorbereitung musikalischer Einlagen gegeben: So sangen Chormitglieder von der Leinwand aus. Das Video wurde zusammengeschnitten, alle Sängerinnen und Sänger hatten zu Hause ihren Teil aufgezeichnet und sich dabei gefilmt.

Auch Austausch mit anderen Religionen
Matthias Schmidt, Propst von Oberhessen, begrüßte Julian Lezuo an seiner neuen Wirkungsstätte, stellte in kurzen Worten dessen Werdegang vor und sprach in seiner Einführung über ein Zitat Lezuos aus einem Interview mit dieser Zeitung: »Sie sagten, die Kirche sei für Sie ein Raum für alle Menschen. Für die Überzeugten, die Zweifler, die Interessierten und die Distanzierten.« Auch Austausch mit anderen Konfessionen und Religionen sei für Lezuo eine Herzensaufgabe, zitierte der Propst weiter. »Das ist eine steile Aussage, aber sie ist gut und sie ist wichtig.«
Präses Tobias Utter verlas in der Folge den Grundartikel der Kirchenordnung, dann erhielt der Pfarrer von Propst Matthias Schmidt seinen Auftrag: »Du wirst nun berufen, zu predigen, zu taufen und die Feier des heiligen Abendmahls zu leiten. In Seelsorge, Gottesdiensten und Lehre sollst du am Aufbau dieser Gemeinde mitwirken.«

»Das Kreuz bedeutet für mich in erster Linie radikale Nähe«, führte Lezuo aus. »Ich habe ein Kruzifix vor Augen, wie es in manchen Jugendherbergen hängt. Dunkles Holz, der nackte weiße Leib des Gekreuzigten darauf.« Als Kind hätte er Angst vor diesen Darstellungen gehabt. Was soll diese morbide Leichenschau?«, fragte der junge Pfarrer in die Runde. Das jedoch habe sich bei einem Besuch am Krankenbett eines älteren Herrn geändert. Den hätten Sorgen und auch Schmerzen geplagt. »Gegen Ende unseres Gesprächs blickte dieser auf ein an der Wand hängendes Kreuz und sagte ›Was beschwere ich mich denn hier überhaupt?‹.« Das Kreuz symbolisiere keinen Gott, der auf einem Thron im Himmel sitzt. »Sondern einen, der gemeinsam mit mir in die Niederungen des Lebens hinabsteigt«, erklärt Lezuo.

Alle Gottesdienste, so auch die Ordination, sind unter Adresse www.youtube.com/user/christuskirchengem weiterhin abrufbar und können jederzeit angeschaut werden.