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Zum Ersten, zum Zweiten…

Bieterwettbewerb: Dieter Bos in A(u)ktion bei der Versteigerung im Vereinsheim des ASV Karben. Foto: Schenk
Bieterwettbewerb: Dieter Bos in A(u)ktion bei der Versteigerung im Vereinsheim des ASV Karben. Foto: Schenk

Karben. Zwischen den Jahren zelebrieren die Sportangler in Klein-Karben noch einmal Spaß und Geselligkeit. Eine ganz besondere Auktion lockt ins Vereinsheim des ASV Groß- und Klein-Karben. Bis zum vergangenen Jahr hieß diese Veranstaltung noch Silvesterversteigerung, weil sie am letzten Tag des Jahres stattfand. Jetzt trägt sie wieder ihren alten Namen Christbaumversteigerung.
Kurz vor Jahresschluss geht es am Günter-Reutzel-Weg hoch her. So wie man es seit fast 40 Jahren nicht anders kennt, wenn Angler und Nicht-Angler Preise für wenig Geld an Land ziehen können. Im Vordergrund steht aber nicht der »dickste Fisch«, den es zu fangen gibt, sondern kurzweilige Unterhaltung bei Fassbier und Schmalzbroten. Dieter Bos macht als Auktionator eine gute Figur. Mittlerweile kann er auf über 30 Jahre Erfahrung in diesem »Job« zurückblicken. Es ist längst zu seinem Hobby geworden, am Jahresende die Versteigerung zu leiten.
Mit Witzen und flotten Sprüchen sorgt er auch diesmal für gute Laune. »Alles, was zählt, ist der Spaßfaktor. Es geht nicht ums Gewinnen, sondern nur um die Geselligkeit«, erklärt der Angler. Noch stehen die Pakete mit den Preisen, durchnummeriert von 1 bis 24, versteckt im Hintergrund. Ebenso viele Sterne hängen zu Beginn an einem Christbaum. Dieter Bos pflückt jetzt einen Stern nach dem anderen herunter und nimmt dafür aus dem Publikum Gebote entgegen. Mehr als vage Andeutungen über den Inhalt des entsprechenden Pakets bekommen die Bieter nicht von ihm. Jeder bietet ins Blaue hinein. »Bei zwei Euro geht’s los«, ruft Bos, der gegen die immer größer werdende Lautstärke im Raum ankämpfen muss.
Bis der Gong scheppert
Die Stimmung steigt. Schnell gehen die ersten Finger in die Höhe. Immer um einen Euro erhöht sich der später zu zahlende Preis. Ist der Einkaufswert um etwa zwei bis drei Euro übertroffen, scheppert ein Gong, der vom Vereinsvorsitzenden Jörg Hoss mit einem Hammer ausgelöst wird. Als Klangkörper fungiert dazu eine hohle Weltkriegsgranate. Die Endgebote bewegen sich zwischen elf und 28 Euro und bleiben damit in einem vernünftigen Rahmen. Große Geschäfte sollen nicht gemacht werden, das ist von Anfang an klar. Der Reiz der Veranstaltung ist ohnehin leicht zu verstehen: Man bietet auf etwas und kauft am Ende sprichwörtlich »die Katze im Sack«. Doch genau diese Art von Glückslotterie scheint bei allen Beteiligten voll ins Schwarze zu treffen.
»Früher haben wir hauptsächlich Sachen für den Anglerbedarf in die Pakete gepackt«, erzählt Jörg Hoss. »Jetzt gibt es aber vieles mehr, was man gebrauchen kann.« Solange die Pakete noch keinen neuen Besitzer haben, gewährt er Einblicke. Tatsächlich ist die Bandbreite groß: Nützliches für den Haushalt, Hochprozentiges, ein Mini-Fass Bier, Dosenwurst, Obst, Süßigkeiten und Silvesterfeuerwerk etwa.
Überraschung!
Außerdem gibt es Überraschungspakete, deren Inhalt strengster Geheimhaltung unterliegt. Das Highlight ist aber wahrscheinlich eine Feuerzangenbowle, die auch prompt bei der Versteigerung den höchsten Preis erzielt.
Immer am Ende eines Jahres habe man sich zum Angeln an der Nidda getroffen, berichtet Dieter Bos. Die Idee mit der Versteigerung sei beim anschließenden Zusammensein im Vereinshaus aus einer Laune heraus entstanden. »Zu Beginn hatten wir nur ein paar Preise. Aber das hat sich im Lauf der Jahre immer weiter gesteigert.« Zu der Versteigerung kommen Gäste aus Karben und Bad Vilbel. Rund 90 aktive und 105 passive Mitglieder zählt der Angelsportverein aktuell. Er verfügt auch über eine Jugendabteilung, in der Jugendliche von acht bis 14 Jahren mitmachen können.