
Schöneck. (pm) Jedes Jahr ist es Ende März so weit: Die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Schöneck steht an. Gemeindebrandinspektor Thomas Walter und sein Stellvertreter Janik Ditzel konnten zum Jahresrückblick neben vielen Kameradinnen und Kameraden auch Vertreterinnen der Politik und Kreisbrandinspektor Markus Busanni begrüßen.
Viele Feuerwehrangehörige hatten den Weg in den Bürgertreff Kilianstädten gefunden. Und nicht nur Feuerwehrleute, sondern auch die ehrenamtliche Kreisbeigeordnete Iris Schröder, Bürgermeisterin Carina Wacker und Kreisbrandinspektor Markus Busanni konnten sich von Tätigkeiten und Fähigkeiten der Feuerwehr Schöneck überzeugen.
Der Bericht der Einsatzabteilungen seien durch den stellvertretenden Gemeindebrandinspektor Janik Ditzel vorgetragen worden, berichtet Markus Mühlebach, Pressesprecher der Feuerwehr Schöneck.
Und die Zahlen konnten sich sehen lassen: 113 aktive Mitglieder zählten die Schönecker Brandschützer Ende 2024, davon 10% Frauen. In Summe hatte die Feuerwehr im vergangenen Jahr eine Personalabnahme von drei Mitgliedern zu verzeichnen. Der, wenn auch kleine Rückgang, wurde zum Anlass genommen, eine Projektgruppe zur Mitgliederwerbung zu gründen. 29 Männer gehörten nach dem Ende ihrer aktiven Dienstzeit zur Ehren- und Altersabteilung.
Die 113 Aktiven absolvierten 2024 insgesamt 131 Einsätze. Im Vergleich zum Vorjahr zeigte sich hier ein Rückgang, was auch der glücklichen Tatsache geschuldet war, dass Schöneck im Jahr 2024 von größeren Unwettern verschont geblieben ist. Von kleineren Bagatellen bis hin zu schweren Verkehrsunfällen und Bränden reichten die Einsatzanlässe. Das »Jahreshighlight« war der Transport von Löschmitteln aus Schöneck zu einem Waldbrand im Harz im September. Bei einer hier ansässigen Firma lagerten mehrere hundert Liter dringend benötigten Löschzusatzes für Löschflugzeuge. Auf Anforderung des Hessischen Ministeriums des Inneren und für Heimatschutz wurde der Löschzusatz direkt zu den Betankungsplätzen der Löschflugzeuge transportiert.
Auch abseits des Übungs- und Einsatzdienstes konnte 2024 viel bewegt werden. Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Oberdorfelden wurde begonnen und kann hoffentlich im Herbst bezogen werden. Die Atemschutztechnik wurde erneuert, neue Einsatzkleidung beschafft und Messgeräte wurden in Dienst gestellt, die durch die Feuerwehr selbst geprüft und kalibriert werden können. Eine nennenswerte Einsparung für die Gemeinde Schöneck.
Auch in die Bestandsgebäude wurde investiert: Für die Feuerwehrhäuser Büdesheim und Kilianstädten wurden Smarthome-Systeme mit Rauch- und Einbruchmeldern gekauft und bereits teilweise montiert. In Oberdorfelden wird die entsprechende Gebäudeausstattung Teil des Neubaus sein.
Inklusive Besprechungen, Sitzungen, Verwaltungsstunden leisteten die Angehörigen der Feuerwehr Schöneck im Jahr 2024 etwa 15.900 Stunden ehrenamtlicher Arbeit.
Im Anschluss zog Gemeindejugendfeuerwehrwartin Samira Al-Kindy Bilanz über ihren »Geschäftsbereich«. 34 Jungen und 10 Mädchen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren zählte die Jugendfeuerwehr Schöneck zum Ende 2024. Der Feuerwehrnachwuchs erbrachte bei seinen vielfältigen Veranstaltungen mit und ohne Feuerwehrbezug nochmals etwa 4400 Stunden gemeinnütziger Arbeit.
Und auch die Betreuerinnen und Betreuer bildeten sich zusätzlich für ihre anspruchsvolle Aufgabe weiter: Mit einer externen Coachin wurde ein Ausbildungstag zu den besonderen Herausforderungen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen absolviert.
Für unsere Jüngsten konnte Melanie Haas Resümee ziehen. 34 Mädchen und Jungs zwischen sechs und zehn Jahren gehören der Minifeuerwehr Schöneck an. Bei 61 Unterrichtseinheiten erbrachte unser Nachwuchs nochmals gute 1000 Stunden. Neben spielerischer Ausbildung in grundlegenden Feuerwehrthemen kamen auch Spiel und Spaß nicht zu kurz.
Eine gesetzlich zugewiesene Aufgabe der Feuerwehr ist die Brandschutzerziehung in Schulen und Kindergärten. Das Team um Sascha Brey führte neben mehreren Brandschutzerziehungen in Kindertagesstätten auch eine Räumungsübung durch.
Nach dem Berichtsmarathon richtete Bürgermeisterin Carina Wacker das Wort an die Brandschützerinnen und -schützer. »Wir erfüllen keine Wünsche, sondern Bedarfe«, stellte Bürgermeisterin Wacker bezüglich der Investitionen trotz schwierigem Haushalt in die Pflichtaufgabe Feuerwehr klar. Neben der Bereitschaft, rund um die Uhr ohne Entlohnung für den Schutz der Bevölkerung zur Verfügung zu stehen, hob die Bürgermeisterin auch die Bedeutung der Feuerwehrvereine für das kulturelle Leben in Schöneck hervor
Den Abschluss der Grußworte bildete Kreisbrandinspektor Markus Busanni. Er würdigte die Feuerwehr Schöneck als starke und gute Feuerwehr. Er hatte er auch zwei Überraschungen für verdiente Mitglieder im Gepäck: Dieter Repp wurde mit der goldenen Ehrennadel zum Übertritt in die Alters- und Ehrenabteilung ausgezeichnet – nach beinahe 50 Jahren aktiven Dienst, auch als Wehrführer im Ortsteil Kilianstädten.
Henrik Gustmann wurde für 25 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen ausgezeichnet.