Auf Zustimmung seitens des Seniorenbeirates Bad Vilbel stößt der geplante Bau eines Seniorenzentrums in Dortelweil. Das biete eine Möglichkeit einer wohnortnahen Altenbetreuung. Nachdem sich der Seniorenbeirat mit den Plänen der Architekten plann Quadrat ltd.und des Planungsbüros Holger Fischernäher beschäftigt hat, sehen die Mitglieder aber auch dringenden Veränderungsbedarf.
Bad Vilbel. So seien die Wohneinheiten zum großen Teil an langen Gängen angeordnet. Dies bedinge unzumutbar lange Wege für Pflegepersonal und Bewohner und vermittele das Gefühl der Isoliertheit. „Dies entspricht in keiner Weise einem zeitgemäßen Pflegekonzept, das kleine Wohneinheiten fordert und die Möglichkeit zum Wechsel zwischen Teilhabe und Privatheit bietet“, sagt Beiratsvorsitzende Veronika Ilten. Auch eine Evakuierung der Bewohner im Gefahrenfalle werde erschwert.
Die Feuertreppe am Ende des langen Flurs dürfte für pflegebedürftige Senioren ohne Hilfe nicht benutzbar sein. Weiterhin sei die Demenzabteilung im Staffelgeschoss untergebracht. Ein selbstständiger Zugang zu dem geschützten Grünbereich sei nicht möglich.
„Dies widerspricht der Forderung nach Bewegungsfreiheit für Bewohner mit Demenz“, sagt Ilten, die eine Unterbringung im Erdgeschoss mit direktem Außenzugang fordert.
Die Anzahl der Wohneinheiten für Demenzkranke sei unterproportional verglichen mit der üblichen Relation zwischen orientierten Heimbewohnern und Dementen. Diese liege bei bis zu 60 Prozent der Heimbewohner.
Ilten: „Im Hinblick darauf, dass in Bad Vilbel bislang keine Wohngruppen für Demenzkranke angeboten werden, erscheint diese Relation unverantwortlich.“
Demente und orientierte Heimbewohner sollten nach dem modernen Pflegekonzept separiert werden, um beiden Gruppen eine bessere Lebensqualität bieten und pflegerisch agieren zu können. Von daher sei es unabdingbar, dass Bewohner, die während ihres Aufenthaltes dement werden, in dafür geeignete Wohnbereiche umziehen können. Hierfür wären zusätzliche kleinräumige Wohnbereiche notwendig. (zlp