Bad Vilbel. Enttäuschung und Verärgerung herrsche bei der SPD Heilsberg nachdem die CDU und Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr jetzt bekannt gaben, dass der seit Jahren versprochene Bau eines Jugendclubs erneut vertagt werde. Nach Ansicht der SPD ist es ein Skandal, wie der dringendst benötigte Jugendclub immer mehr ins Abseits gedrängt wird. Die jüngsten Vorfälle auf dem Heilsberg und die Überfälle auf Kinder in der Kernstadt zeigten, dass die Jugendpolitik der CDU kläglich gescheitert sei.
Laut dem Heilsberger SPD-Vorsitzenden Christian Kühl habe Rathauschef Stöhr am Anfang der Debatte um die Bebauung der Amiwiese noch ein eigenständiges Jugendhaus versprochen. Wenig später wollte er davon nichts mehr wissen, der Jugendclub sollte stattdessen in das neue SSV-Heim integriert werden. Nun sei aber laut CDU dort gar kein Platz mehr vorhanden. „Wer soll da die Aussagen von Stöhr und Ortsvorsteher Klaus Peter Schulz noch ernst nehmen, dass hier auf dem Heilsberg ein Jugendclub ernsthaft gewollt ist“, fragt Kühl.
„Die Sozialdemokraten sind sich sicher, dass das Projekt Jugendclub bei einem für die CDU erfolgreichen Wahlausgang ganz fallen gelassen werden soll“, behauptet SPD-Chef Kühl.
Auch der Verweis des Ortsvorstehers auf die miserable Haushaltslage der Stadt lässt Kühl nicht gelten: „Erstens ist die CDU für den hohen Schuldenstand der Stadt ganz alleine verantwortlich und zweitens sollte die Finanzierung der Turnhalle, des SSV-Heims und des Jugendclubs aus den Erlösen der Amiwiese gebaut werden.“ Somit habe der Bau der drei genannten Gebäude nur sekundär etwas mit dem städtischen Haushalt zu tun. Bürgermeister und Ortsvorsteher Schulz hätten immer wieder betont, dass es sechzig Grundstücke in der Amiwiese sein müssten, die verkauft werden müssten, um damit die nötige Infrastruktur bezahlen zu können. „Und nun ist ausgerechnet für den Jugendclub weder Geld noch ein Platz da?“, fragt sich Kühl.
Als geradezu „hämisch“ bezeichnet Kühl den Satz des Rathauschefs in einem Brief an eine besorgte Heilsbergerin: „Trotz all dieser berücksichtigten Investitionen mit Anlaufkosten in 2011 brauchen wir voraussichtlich in 2011 keine Schulden aufnehmen, sondern können sogar Schulden tilgen. Ist dies nicht eine tolle Nachricht gerade für die junge Generation?“
Zwar würden auch die Sozialdemokraten jeden Euro Tilgung angesichts der enormen Schulden von über 66 Millionen Euro als positiv für die Stadt und ihre Bevölkerung ansehen, aber die Probleme der Jugendarbeit löse eine Tilgung nicht, sagt Kühl und hält Bürgermeister und der CDU vor, die hätten nichts begriffen.
Die Presseerklärung der Heilsberger SPD „zeige wieder einmal, wie weit ihr Vorsitzender von jeder Grundlageninformation und jedem grundsätzlichem Verständnis eines Sachverhaltes entfernt ist“, erklärte Peter Gellings, Vorsitzender der CDU-Heilsberg zur Kritik der Genossen. „Kühl ist ein politischer Dilettant allererster Güte“, sagt Gellings. Ortsvorsteher, Klaus Peter Schulz, habe nämlich anlässlich einer internen Vorstellung der neuen Heilsberger Sporthalle alle Mitglieder des Ortsbeirates auch über das kommende Jugendhaus informiert. „Herr Kühl von der SPD glänzte jedoch durch Abwesenheit.“ Die CDU Heilsberg habe erklärt, dass ein städtisch betreutes Jugendfreizeitgebäude auf dem Heilsberg geschaffen werde. „Dabei bleibt es auch – ohne wenn und aber! Wenn wir die Lippen spitzen, dann pfeifen wir auch“, stellte der CDU-Vorsitzende klar. (sam)