Karben. Neu ist die Idee eines Altenheims an der Luisenthaler Straße im Stadtzentrum zwar nicht – doch der Investor und das Grundstück sind neu: Die Unternehmensgruppe Casa Reha aus Oberursel hat „konkretes Interesse, sich in Karben niederzulassen“. Das bestätigt Firmensprecher Ralf Krenzin. Die Firma betreibt 53 Seniorenheime in Deutschland und möchte in Karben ein Haus mit 130 Plätzen errichten. „Die Gespräche laufen“, sagt Krenzin. Ins Auge gefasst haben die Oberurseler die Grundstücke rund um den künftigen Krnover Platz. Dieser soll das Zentrum des künftigen Stadtzentrums werden, wie ein Blick in die Planungen der Stadt zeigt.
Dieser zeigt, dass das Subway-Gebäude nicht als Solitär stehen bleiben soll; es ist der Abschluss mehrerer Gebäude, die sich in U-Form um den Marktplatz gruppieren. Die Saint-Egrève-Straße soll – aus Richtung Rewe-Markt – bis zum Marktplatz geführt werden. Festgelegt ist, dass die Gebäude zwingend dreigeschossig ausfallen müssten, erklärt Baudezernent und Stadtrat Gerd Rippen (Grüne). Nebenan sind die Gebäude des Hotels Stadt Karben und des Rewe-Markts mit vier Stockwerken noch etwas höher.
Die Höhe ist wohl ein Grund, warum das Ensemble rund um den Krnover Platz für die Altenheim-Nutzung interessant ist. Denn auf der gegenüberliegenden Seite der Luisenthaler Straße hatte das Stadtparlament die Höhe der Bebauung stärker eingeschränkt – woraufhin ein anderer Altenheim-Investor absprang.
Dass sich mit dem Altenheim am Krnover Platz endlich eine Chance biete, das Zentrum fertig zu vermarkten, hofft Guido Rahn (CDU), der Vorsitzende des Stadtplanungsausschusses und künftige Bürgermeister. Bisher hatte die Stadt die Grundstücke dort nicht verkauft. Dafür macht Rahn zu hohe Kosten für Bauten darauf verantwortlich – denn die städtischen Pläne sehen eine Tiefgarage vor. „Das belastet das Budget.“ Ein Altenheim brauche weniger Stellplätze, die Tiefgarage wäre obsolet.
Unisono bestätigen Rahn und Rippen, dass die Verhandlungen mit Casa Reha laufen – wie lange noch, sei nicht absehbar. Das Problem: Noch gehören nicht alle Flächen dort der Stadt. Ausschusschef Rahn sieht die Möglichkeit greifbar, dass das Subway-Gebäude nicht mehr lange als hässlicher Solitär alleine bleibt. „Der Fehler ist nun einmal gemacht worden“, sagt Guido Rahn. „Da kann man nur hoffen, dass das künftig nicht mehr so massiv wirkt.“ Auf der westlichen Ecke zwischen Luisenthaler und Bahnhofstraße möchte Rahn ohnehin statt eines Altenheims lieber kleinere Mehrfamilienhäuser bauen – und zwar entlang der Bahnhofstraße bis zur Brunnenstraße. Das hatte die Koalition zuletzt als Karbener Wunsch für den Regionalen Flächennutzungsplan durchgedrückt. Bleibt ein Problem: Das Altenheim am Krnover Platz könnte das dritte in Karben werden. 80 Plätze bietet bereits das Altenzentrum des Arbeiter-Samariterbundes (ASB) in der Ramonvillestraße. Weitere 120 Plätze sollen in einem weiteren Haus entstehen, das die Schweinfurter Baufirma Glöckle auf dem ehemaligen König+Neurath-Gelände in Klein-Karben bauen will. Der ASB rechnet jedoch nur mit einem Bedarf von 190 Plätzen in Karben.
„Konkurrenz gehört dazu“, sagt Guido Rahn. Ob sich zwei oder drei Altenheime rechneten, werde sich zeigen. Die Stadt könne da keine Planwirtschaft betreiben. Dass der Wettbewerb dem ASB schaden könne, glaubt Rahn nicht. „Der ASB kann das gut bewältigen, das Haus ist ja gut am Markt etabliert.“
Außerdem müsse man an die Fakten denken: „Bisher haben wir nur ein Altenheim in Karben“, erinnert Rahn. Und ob in Klein-Karben wirklich ein weiteres Heim gebaut werde, sei noch nicht sicher, es werde noch verhandelt. (den)