Bad Vilbel. Die Kinder hängen zu lange vor der Glotze und kommen zu wenig in die Natur. Dieses Grundproblem der IT-lastigen Gesellschaft wird einem fast täglich vor Augen geführt, wenn man die zunehmende Zahl übergewichtiger Kinder sieht. Die Kindertagesstätte „Trauminsel“, die als erste der heute drei Kitas in Dortelweil-West am 1. September 1997 ihre Pforten öffnete, hat nicht zuletzt deshalb eine „Wald- und Naturpädagogik“ entwickelt.
Was heißt das nun konkret? Neben dem einmal im Monat stattfindenden „Naturtag“, gibt es mindestens zwei bis drei Mal im Jahr „Waldwochen“, bei denen die Kinder täglich die Natur erkunden. „Regen, Schnee und Pfützen halten uns dabei nicht auf. Nur bei Gewitter und Sturm sind wir vorsichtiger“, erklärt Erzieherin Elke Grohmann. „Das ist anstrengend für die Kinder, die dabei natürlich auch dreckig werden. Aber mit der richtigen Ausstattung schaffen sie das alles immer sehr gut“, ergänzt Kita-Leiterin Bettina Wiederspahn-Wolf.
Vor zehn Jahren in der Anfangsphase war ohnehin jeder Tag für die Kinder ein eher schmutziges Naturerlebnis. Es gab noch keine asphaltierten Straßen, dafür jede Menge Baudreck; schließlich wurde dort gerade die erste Tranche von knapp 200 Reihenhäusern des Baugebiets hochgezogen. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Eltern ihre Kinder in Gummistiefeln hier abgeliefert haben“, denkt Elke Grohmann zurück. Bettina Wiederspahn-Wolf und ihr Team haben aus der einst halboffenen Kindertagesstätte eine mit fünf festen (geschlossenen) Gruppen gemacht. „Damit kommt man den unterschiedlichen Bedürfnissen der Eltern bzw. Kinder nach!“
Am Samstag, 8. September, wird nun auf der Trauminsel ab 15 Uhr das zehnjährige Bestehen gefeiert. Ehrenbürgermeister Günther Biwer hat hierfür extra ein Märchen gedichtet, das er bei der Feier vorstellen wird. Daneben gibt es weitere Attraktionen – angefangen von einer großen Tombola über die Gestaltung von Traumbildern, einer Schatzsuche, selbst zu bastelnden Windrädern bis hin zu einem Geschicklichkeitsspiel. Besonders freuen sich alle, dass Malermeister Frank Benecke die hässliche Betonmauer im Hof in eine Trauminsellandschaft verwandelt hat – am Fest wird das Kunstwerk eingeweiht. Natürlich sind auch alle ehemaligen Kinder und Kolleginnen eingeladen.