Niederdorfelden. Der gute Besuch beim Neujahrsempfang der Grünen soll nicht an der Verlosung einer Eintrittskarte für ein Gruppenspiel der Frauen-Fußballweltmeisterschaft gelegen haben. Vielmehr zeige es, dass die Grünen nun endgültig in der Dorfgemeinschaft angekommen sind. „Auch das so viele Vereinsvorsitzende heute bei uns sind, ist ein sicheres Zeichen, dass wir Grünen als Partei jetzt ernst genommen werden“, stellte Bürgermeister Matthias Zach zufrieden für sich und seine Parteifreunde im Bürgerhaus fest.
Und dann verkündete er, für die Anwesenden nicht überraschend, seine erneute Kandidatur für den Chefsessel im Rathaus im kommenden Jahr. Schließlich gebe es noch viel zu tun in Niederdorfelden. Als Beispiel nannte er die Kinderbetreuung. Dazu bat er seine Parteifreunde ausdrücklich um weitere Unterstützung für sein Vorhaben, den ehemaligen Einkaufsmarkt am Lindenplatz als Familienzentrum mit Plätzen für Kleinkindbetreuung und Hort sowie einen Seniorentreff für die Gemeinde erwerben zu wollen. Die Mehrheit in der Gemeindevertretung hatte dies kürzlich abgelehnt und den Anbau der U 3-Betreuung an die Kita 100-Morgen-Wald beschlossen.
Überhaupt war die bevorstehende Kommunalwahl das zentrale Thema. So erinnerte Grünen-Fraktionschef Horst Schmidt an das Wahlergebnis von 2006. Damals hatten die Grünen 22,2 Prozent eingefahren. „Wenn wir in diesem Jahr auf den momentanen Bundestrend der Grünen von rund 20 Prozent zurückfallen, dann wäre das schon eine Enttäuschung“, scherzte er. Doch natürlich wären die Grünen auch damit zufrieden, „weil, wenn man einmal mit in der Verantwortung ist, dann kann man es halt nicht allen Recht machen“.
Prominente Gastrednerin war die Grünen-Bundestagsabgeordnete Priska Hinz, die schon Staatssekretärin im hessischen Umweltministerium war und auch Stadträtin von Maintal. Sie wandte sich der Bildungspolitik zu. Auch sie befürworte den Rechtsanspruch auf die Betreuung von Kleinkindern unter drei Jahren. Allerdings dürfe die Bundesregierung nicht nur das entsprechende Gesetz erlassen und die Kommunen anschließend im Regen stehen lassen. Vielmehr müssten Bund und Länder auf diesem Gebiete enger zusammenarbeiten und die Kommunen hier stärker entlasten. (jwn)