Bad Vilbel. Der Start der Bundesliga wurde zur Nebensache, als am Samstag der FC Hessen Massenheim gegen die Traditionself von Eintracht Frankfurt ein hervorragendes 3:3 spielte.
„Ich weiß gar nicht, zu wem ich halten soll, denn ich bin Eintracht-Fan, spiele aber in Massenheim“, klagte ein Neunjähriger vor dem Spiel. Obwohl er krank war und eigentlich im Bett liegen sollte, konnte er sich das Ereignis einfach nicht entgehen lassen. Der gleichaltrige Philipp hatte das gleiche Problem, aber noch eins oben drauf: „Ich bin der einzige Eintracht-Fan in der Familie und muss in einem Bayern-Haushalt leben.“
Dass sich der Wunsch der Jungs nach einem Unentschieden erfüllen würde, war nach der ersten Halbzeit nicht zu erwarten. Da hatte die Eintracht deutlich mehr vom Spiel und legte durch den brillant aufgelegten Michael Anicic per Schlenzer (17.) und Thomas Sobotzik (Lupfer über Hessen-Keeper Küther hinweg/28.) zum 2:0 vor.
Im zweiten Abschnitt drehte der FC Hessen auf, schaffte durch Toni Passaro (54.) und Juri Wenz per Kopf nach Flanke von Patrick Braun das schnelle 2:2 (55.). Aber gleich darauf wieder die Führung der Eintracht durch Patrick Falk (60.). Stimmung kam auf, als der Massenheimer Torwart einen Elfmeter von Thomas Sobotzik hielt. Kommentar am Rande: „Elfer konnte der noch nie“.
Das verdiente 3:3 (74.) gelang dann Timo Hofmann auf Pass von Brüggemann – und viel hatte nicht gefehlt und Schad hätte in der 84. Minute sogar noch Massenheims 4:3-Treffer erzielt – er traf jedoch nur den Pfosten. Zusammen mit den 511 zahlenden Zuschauern zeigte sich Bürgermeister Thomas Stöhr „stolz auf unsere Spieler“. Immerhin einen Ballkontakt hatte auch er beigesteuert, als er den Anstoß ausführte. (bep)
Die Eintracht spielte mit: Joachim Jüriens, Dietmar Roth, Wolfgang Trapp, Charly Körbel, Norbert Nachtweih, Thomas Sobotzik, Gerald Mai, Slobodan Komljenovic, Patrick Falk, Michael Anicic, Patrick Glöckner, Cezary Tobollik, Clemens Appel und Uwe Müller.