Karben. Jetzt steht er wieder im Foyer des Bürgerzentrums Karben, der Weihnachtsbaum mit Wunschzetteln. »Dieser Weihnachtsbaum ist ein Wunschbaum, weil Kinder, deren Eltern wenig Geld haben, sich etwas wünschen dürfen«, erklärte Jörg Astheimer von der Bürgerstiftung Karben. Um ihn herum wuseln 13 quirlige Kinder aus der evangelischen Kindertagesstätte Okarben. Sie waren mit ihren Erzieherinnen Jana Alrshid und Edyta Mendel gekommen, um die Wunschzettel an den Baum zu hängen. Gebastelt und bemalt wurden sie in den Tagen vorher. Regine Feyl von der Bürgerstiftung hat sie dann mit Aufklebern versehen, auf denen die Wünsche stehen mit einer Kennziffer und Altersangabe.
»Wir haben wie schon im letzten Jahr die Kitas, die Seniorenheime und die Flüchtlingshilfe Karben angeschrieben, um auf die Wunschaktion aufmerksam zu machen«, erklärt Feyl. Über die Einrichtungsleitungen seien die Wünsche der Bürgerstiftung gemeldet worden. 98 Wunschzettel sind es diesmal geworden, rund 20 mehr als im Vorjahr.
Seit zwanzig Jahren findet diese Weihnachtsbaum-Wunschaktion bereits statt. Initiiert wurde sie ursprünglich von dem Verein »Mit Herz und Hand.« Seit 2017 ist es die Bürgerstiftung Karben, die das mit Unterstützung der Stadt fortführt.
»Die Hilfsbereitschaft in Karben ist groß«, sagt Bürgermeister Guido Rahn. Auch Feyl ist sich sicher, dass es, wie in den Vorjahren, genügend Bürger geben wird, die gerne einem anderen Menschen, ob groß oder klein, zu Weihnachten eine Freude bereiten wollen.
So wie Rosemarie und Karl-Josef Hermanowski, die schon am Baum standen, kaum, dass alle Wunschzettel an den Ästen baumelten. »Wir machen jedes Jahr mit, weil wir das für eine absolut sinnvolle Sache halten«, sagen die beiden Karbener. Sie nehmen sich Zeit, um verschiedene Wunschzettel zu lesen, beratschlagen und stecken zwei ein.
98 Wunschzettel
sind es dieses Jahr
Es dauert nicht lange, dann kommen die nächsten Bürger, um sich einen Wunschzettel vom Baum zu nehmen. Auch sie greifen sich mal den einen, mal den anderen Aufhänger, überlegen und entscheiden sich dann. »Letztes Jahr war ich zu spät, da hing nur noch ein Zettel am Baum«, sagt eine Dame und freut sich darauf, nun ein Präsent für eine Seniorin zu packen, die sich Hautpflegemittel wünscht.
Eine Vorgabe hat die Bürgerstiftung bei den Wünschen gemacht: Sie sollen nicht die Summe von 40 Euro übersteigen. Die meisten Wunschzettel kommen von Kindern jeden Alters und drehen sich um Kinderwünsche. »Eine Spieluhr« steht auf einem Aufhänger. Rollschuhe auf einem anderen, Puppenbett, Perlen zum Basteln, Arztkoffer oder Kopfhörer. Manche wünschen sich ein bestimmtes Sweatshirt oder Turnschuhe, andere wären glücklich über einen Gutschein, einzulösen in einem Geschäft. »Die Wünsche sind so unterschiedlich wie die Menschen«, sagt Feyl und ist gerne bereit, Fragen zum ein oder anderen Wunschzettel zu beantworten. Sie bittet darum, bis zum Stichtag, dem 9. Dezember, die Weihnachtswunsch-Päckchen im Beratungszentrum der Stadt abzugeben. Damit niemand am Ausgabetag, 17. Dezember, vergebens auf die Erfüllung seines Weihnachtswunsches hoffen muss. (ado)