Bad Vilbel. Wie wichtig ist die Filiale der insolventen Kaufhauskette Woolworth für Bad Vilbel? Sehr, sagen Kunden und Stadtmarketing. Der Konzern muss die größte deutsche Filiale auf der Zeil in Frankfurt schließen – welche Auswirkungen könnte das auf den Vilbeler Standort in der Frankfurter Straße haben?
Laut dem Geschäftsführer des Vereins Stadtmarketing, Gaetano Oehmichen, ist die Schließung in der Mainmetropole „zwar ein Verlust für Frankfurt, gleichzeitig aber eine Stärkung für den Standort Bad Vilbel“. Die Bedeutung Woolworths liege vor allem in seiner Funktion als „Ankerbetrieb und Frequenzbringer“, erklärt Ohemichen. Mit der Lage und dem Angebot sei Woolworth einer der zentralen Punkte der Bad Vilbeler Innenstadt. Da in einer Verkaufsstraße alle Preisklassen vertreten sein müssten, stelle das Kaufhaus zudem die unverzichtbare preiswerte Kategorie dar. Das Fortbestehen sei eine Auszeichnung für die hiesigen Mitarbeiter, findet Oehmichen.
Ähnliches klingt es auch auf der Frankfurter Straße. Die 18 Jahre alte Masha Vietmeier kann sich die Innenstadt ohne das Geschäft kaum vorstellen. Es passe gut in das Stadtbild und sei zudem ein wichtiger Teil der Bedarfsabdeckung von Alltagsgegenständen, die zwar in Haltbarkeit und Qualität zu wünschen übrig ließen, aber dafür günstig seien. Ähnlich äußert sich Karin Wilson. Die Woolworth-Filiale biete kostengünstige Alternativen zu Markenprodukten. Ihr Konsumverhalten habe sich nicht merklich zu den Vorjahren verändert: Wenn man etwas brauche, „geht man sowieso hin“, sagt die 68 Jahre alte Rentnerin. (afs)