Bad Vilbel/Wetterau. Mit großer Sorge sehen die hauptamtlichen Bürgermeister und Stadträte der Wetterauer CDU die Ankündigung der SPD vom 24. Januar in der FAZ, wonach der Wetteraukreis definitiv aufgelöst werden soll. „Mit der Ankündigung des Ypsilanti–Vertrauten und als Innenminister vorgesehene Wetterauer SPD– Abgeordneten Jürgen Walter, im Jahre 2011 ein Regionalparlament zu wählen und dann die Auflösung des Kreises bis spätestens 2016 zu vollziehen, sei nun klar, dass die Sache ernst wird“, so die CDU–Hauptamtlichen und künden vehementen Widerstand an: „Die Wetterau wird sich gegen diese unsinnigen Plänen zu wehren wissen!“
Mit der Kreisauflösung wären auch die Selbstbestimmung, die finanzielle Eigenständigkeit, aber auch die Sparkasse und die OVAG „weg in der Zentrale“. Auch müsse klar sein, dass damit die über ein Jahrhundert bestehende Kreisstadt Friedberg endgültig und unwiderruflich diese ihre Aufgabe einbüßen würde. Mit Sicherheit sei auch damit zu rechnen, „dass diese sozialistische Gigantonomie erheblich teurer für alle“ würde. Die Beiträge der Gemeinden für die Umlage in den neuen Kreis würden weiter steigen. Um diese zu finanzieren, bleibe den meisten Gemeinden nur der Weg über die Anhebung der Grundsteuern und der Gewerbesteuern. „Aber bei Geld kennen die Sozialdemokraten ohnehin nur den Geldbeutel der anderen“, so Bad Vilbels Kreisbeigeordneter Klaus Minkel.
Seit der Gebietsreform 1971 seien die hessischen Landkreise bereits Großgebilde geworden, die in der Einwohnerzahl einer mittleren Großstadt gleich kämen. Es sei vermessen zu glauben, dass ein Millionengebilde besser regierbar sei. „Wir sind in einer Größenordnung der kommunalen Gebietskörperschaften angekommen, die fast schon zu groß ist, um neben einer funktionierenden Verwaltung auch die Identifikation und Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger beizubehalten“, erklärten die CDU–Kommunalpolitiker.
Es sei auch eine unumstößliche Erfahrungstatsache, dass mit zunehmender Größe von Verwaltungseinheiten der Selbstverzehr der Steuermittel durch den Behördenapparat immer größer werde. „Je größer die Verwaltungseinheit, desto mehr beschäftigt sie sich mit sich selbst, statt mit der Lösung drängender Probleme und es kommt immer weniger zurück für alle Bürger“, erklären die Christdemokraten.
Nachdem nunmehr im Hessenland „Rot–Rot–Grün“ drohe und damit die Zerschlagung des Wetteraukreises greifbar werde, sähen sich die CDU-Hauptamtlichen veranlasst, die Bürger auf dieses schwerwiegende Problem hinzuweisen. Es gelte nun, die Kräfte gegen diesen Irrsinn zusammenzuführen. Es wäre ein „deutliches Zeichen gegen die Pläne der SPD und für den Erhalt des Wetteraukreises“, wenn ihr Landratskandidat Oswin Veith am Sonntag gestärkt aus der Wahl ginge. (sam)