Bad Vilbel. Die Bronze-Medaille im Einzelzeitfahren errang der Bad Vilbeler Radsportler Klaus Lungershausen bei der Handicap-Rad-Weltmeisterschaft im italienischen Bogogno (10. – 13. September). Bei der Hälfte der insgesamt 19,4 Kilometer langen Distanz lag der für den Frankfurter Radsportclub „Mars-Rotweiß“ startende Athlet noch auf dem 2. Rang, hinter dem späteren Weltmeister Michelle Pittacolo aus Italien. In der zweiten Runde musste der Vilbeler jedoch noch den Spanier Cesar Neira-Perez an sich vorbeiziehen lassen und überfuhr nach 27:17 Minuten als Dritter die Ziellinie. Pittacolo siegte in 26:53 Minuten, gefolgt von Neira in 27:09 Minuten.
Obwohl Klaus Lungershausen als amtierender Weltmeister gestartet war, ist er mit dem Gewinn von Bronze sehr zufrieden. Natürlich hätte er seinen Titel gerne verteidigt, aber der dritte Platz ist nach seiner eigenen Einschätzung „ein Riesenerfolg“, mit dem er vor der Abreise zur WM gar nicht gerechnet habe. Diese Einschätzung bedeute nicht, dass er nicht so gut in Form gewesen sei. Allerdings sei die Professionalität der Konkurrenten immer größer geworden und nun fuhr er gegen „fünf Vollzeit-Profis und die anderen Starter waren auch nicht langsam“.
„Dank der großzügigen Unterstützung meiner Chefin konnte ich mir in den letzten Wochen eine gute Form auf den Lehrgängen mit der Nationalmannschaft zulegen“, so der Chemielaborant. Auch Bundestrainer Adelbert Kromer hatte nicht mit einer Medaille gerechnet und freute sich riesig: „Klaus hat sein Soll voll erfüllt“, bilanzierte er.
Auch beim Straßenrennen zeigte Lungeshausen seine Klasse, obwohl dies nicht seine Paradedisziplin ist. „Klaus ist kein Sprinter und kein Reinhalter im Spurt. Er hat nur eine Chance, wenn er den anderen vorher davon fahren kann“, so der Bundestrainer. Lungershausen fuhr das gesamte Rennen über 63 Kilometer in einer siebenköpfigen Spitzengruppe mit und wartete auf seine Chance, die sich aber leider nicht ergab. So entschied der Spurt und da holte Pittacolo sein zweites WM-Gold. Klaus Lungershausen kam mit 1:44’27 als sechster ins Ziel und war sehr zufrieden, dass er nicht gestürzt war wie ein Konkurrent aus Japan.
Klaus Lungershausen gönnt sich nach seiner Rückkehr aus Italien nun etwas mehr Zeit für die beiden Kinder und Ehefrau Melanie. Aber bald stehen auch die Vorbereitungen für die Bahn-WM an, die Anfang November in England ausgetragen werden. (hir)