Bad Vilbel. Die Aufstellung des Bebauungsplans „Amiwiese“ wurde laut Uwe Wittstock, Sprecher der Bürgerinitiative „Rettet die Amiwiese“, angeblich „ohne vorherige Diskussionen mit den Heilsbergern in den Weihnachtstagen 2007 beschlossen“. Die Offenlegung des Bebauungsplans soll nun am 17. Juni, drei Tage vor Beginn der Sommerferien beschlossen werden, kritisiert er. „Falls die Offenlegung tatsächlich zum größten Teil in die Schulferien fällt, darf man wohl behaupten, dass die Stadt Bad Vilbel keinen großen Wert auf die Mitwirkung gerade von Familien mit Kindern legt, die in der Weihnachtszeit und während der Sommerferien nur schwer Zeit für öffentliche Angelegenheiten erübrigen können“, kritisiert Wittstock und fügt hinzu: „Wer einen Bebauungsplan so terminiert, ist an der Meinung der Bürger offenkundig nicht interessiert und muss sich ein defizitäres Demokratieverständnis vorhalten lassen“.
Die Bürgerinitiative „Rettet die Amiwiese“ habe bislang 2200 Unterschriften für den Erhalt der Amiwiese gesammelt. So viele konnte sie nur auf dem ganzen Heilsberg zusammentragen – wir haben große Zustimmung auch auf der Friedensstraße, dem Samlandweg und Am Hang, die angeblich durch die Bebauung weniger Verkehr haben würden, erklärt Wittstock. Wenn Bürgermeister Dr. Stöhr immer wieder so tue, als würde die Initiative nur die Interessen einiger weniger vertreten, verkenne er „wider besseres Wissen die Lage“, denn die Amiwiese wäre „eine Herzensangelegenheit von sehr, sehr vielen Heilsbergern“.
Das Angebot von Bürgermeister Stöhr, die Wiese „Am Christeneck“ als Ersatz für die „Amiwiese“ anzubieten, lehnt Wittstock kategorisch ab. Diese Wiese liege in gut hör- und sichtbarer Nachbarschaft zur vielbefahrenen Autobahn und zur S-Bahn-Linie. Der Geräuschpegel sei dort „beträchtlich, der Aufenthalt kein Vergnügen“. Diese Wiese werde niemals die Funktion der Amiwiese als „sozialer Treffpunkt aller Heilsberger“ übernehmen können, argumentiert er. Den Vorschlag des Rathauschefs nannte Wittstock „ein Ablenkungsmanöver“ und sagt voraus, dass die Wiese „Am Christeneck“ von den Heilsbergern weder als Spielplatz noch als Naherholungsgebiet angenommen würde“. (sam)