Karben. Was für ein freudiges Ereignis! Die Grundschüler der Selzerbachschule Klein-Karben spazieren endlich wieder zur offenen Tür in ihre Turnhalle herein. Nicht nur die Kinderaugen der rund 240 Schüler glänzen vor Freude, sondern auch die der Lehrer und Gäste, die zur Eröffnung der renovierten Turnhalle in der Schulstraße gekommen sind.
Viel Applaus spenden die Schüler ihrer Schulleiterin Christel Klepp, als diese die frohe Botschaft verkündete, dass nun wieder Turnunterricht in der Halle stattfinden könne. „Ich habe mich auf diesen Tag so sehr gefreut“, berichtet auch die stellvertretende Schulleiterin Petra Matthes-Ahäuser. Ein großer Applaus ist ihr sicher, denn auch die Schüler sind sichtlich erleichtert, dass der Sportbetrieb endlich wieder in der Halle aufgenommen werden kann.
Seit Sommer 2008 war die Turnhalle wegen baulicher Schäden für den Sportbetrieb nicht mehr nutzbar. Die Lehrer und Schüler mussten auf Karbener Spielplätze, in den Wald und ins Vereinsheim des Klein-Karbener Kultur- und Sportvereins (KSV) ausweichen. Auch die Spielgeräte auf dem Schulhof wurden genutzt, wie Matthes-Ahäuser erklärt.
Weder Schüler noch Lehrer ließen sich entmutigen und machten das Beste aus der Lage. Auch die Zusammenarbeit mit Karbener Vereinen klappte vorzüglich. Große Unterstützung erhielt die Schulgemeinde zudem von engagierten Eltern. Hilfreich zeigte sich auch der Wetteraukreis, der dafür sorgte, dass die Bauarbeiten zügig liefen.
Karbens Stadtrat Jochen Schmitt (SPD) erfreut die Kinder mit einem entlarvenden Geständnis: Auch Schmitt turnte als Kind in der Turnhalle, unter der Regie seiner eigenen Mutter, die damals als Turnlehrerin tätig war. „Es war eine harte Zeit, doch ihr habt euch nicht nur in guten, sondern auch in schweren Zeiten als tolle Schüler erwiesen“, lobt Klepp die Schüler.
Was sportlich alles wieder in der neuen Turnhalle möglich ist, zeigten die Kinder im Anschluss. Sie erfreuten die Gäste, darunter auch Elternbeiräte, mit Bodenturnen, Fußballspiel und Seilhüpfen. Frauen des KSV zeigten einen Ausschnitt aus der „Fit for Fun“-Damengymnastik. Und auch Jens Latte strahlte, von einigen Dreikäsehochs umringt, mit Lehrern und Schülern um die Wette. Er leistet derzeit sein freiwilliges soziales Jahr an der Schule ab und ist bei den Schülern sehr beliebt.
Der Wetteraukreis als Schulträger hatte den Flachdachbau aus den Siebzigerjahren gut ein halbes Jahr lang sanieren lassen müssen. Das kostete etwa 650 000 Euro. Weil die Halle auch für den Freizeitsport so stark frequentiert ist, litten auch die KSV-Sportler unter den Bauarbeiten. Sie mussten in kleinere Räume ausweichen oder zeitweise auf ihre Kurse verzichten. (gia)