Nach einer kurzen Umbauphase sind nun wieder Badegäste im Nidderbad willkommen. Allerdings: Die neue Winter-Saison bringt einige Änderungen mit sich.
Nidderau. Zwei Wochen lang war das Bad geschlossen – für eine Grundreinigung. Das sei nötig, da Hallen- und Freibad während der Sommermonate parallel genutzt wurden, erklären dem Besucher die Schilder, die in den vergangenen Wochen in der Glastür hingen.
Stadt zahlt die Hälfte
Viele Nidderauer freuen sich nun auf die schon gestartete Wintersaison im blauen Nass. Denn die Beliebtheit des Nidderbads wächst: Bis Anfang September kamen rund 116000 Besucher in das Nidderbad und seine neue Saunalandschaft. Alleine in der Sommersaison von Juni bis Ende August wurden 70000 Eintrittskarten verkauft.
Vor gut einem Jahr hat das Bad nach einem großen Umbau wiedereröffnet – und präsentiert sich seitdem im völlig neuen Gewand: Technik, Umkleiden, Sauna, Wasserlandschaften für Kinder, Cafeteria, alles wurde umgebaut. 2,69Millionen Euro hat die Stadt Nidderau für den dritten Sanierungs- und Modernisierungsabschnitt von 2009 bis 2012 investiert.
Der Anteil der Stadt als alleinigem Besitzer und Betreiber liegt bei gut der Hälfte der Summe: Insgesamt haben die Umbauten 5,99Millionen Euro gekostet – doch das Land Hessen hat „großzügig unterstützt“, erklärt Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD). „Dazu müssen noch die Ablösebeiträge der ehemaligen Zwecksverbandskommunen Hammersbach, Schöneck und Niederdorfelden sowie des Main-Kinzig-Kreises abgezogen werden.“ Eine Million Euro steuerte das Land Hessen bei, 1,38Mio. Euro stammen aus den Ablösebeiträgen.
„Andere Kommunen haben für noch mehr Geld sicherlich kein attraktiveres Schwimmbad geschaffen“, verteidigt Schultheiß die Ausgaben – die trotz des defizitären Haushaltes getätigt wurden. „Von unverhältnismäßig hohen Ausgaben, wie es einige Kritiker nennen, kann keine Rede sein.“
Länger schwimmen
Rund eineinhalb Jahre hatte die Sanierung gedauert. Komplett neu entstanden sind der Eingangsbereich, das Kinderplanschbecken, der Eltern-Kind-Bereich im Hallenbad und die Umkleiden des Freibades. Außerdem verfügt das Nidderbad seither über eine Vital-Landschaft mit Blockhaussauna, Dampfbad und Ruheräumen – die dürften nun, in den nahenden kalten Wintermonaten wieder gefragt sein.
Auf die steigende Nachfrage reagieren Stadt und Badebetriebsleitung nun. So wurde nicht nur die Zeit des Frühschwimmens um eine Stunde verlegt, zusätzlich wird am Vormittag ein öffentlicher Badebetrieb parallel zum Schulschwimmen stattfinden. „Wir reagieren damit auf die erhöhte Nachfrage“, erklärt Badebetriebsleiter Harald Rühl. Zumal das Kinderbecken am Morgen oft „verwaist“ gewesen sei.
Zukünftig können Mütter mit ihren Kleinkindern so auch planschen, während die Schulkinder im Becken sind. Ein bis zwei Bahnen sind außerdem für andere Badegäste reserviert. „Wenn Schüler nebenan schwimmen, sollten Besucher aber damit rechnen, dass es in der Halle etwas lauter und das Wasser etwas welliger ist“, sagt Rühl. Nach der zweiwöchigen Schließung dürfte das aber nun zunächst niemanden stören – dafür freuen sich die Nidderauer Wasserratten zu sehr auf die startende Wintersaison.