Niederdorfelden. Nun werden sich bald auch in Niederdorfelden die Windräder drehen. Die Gemeindevertretung stimmte der erforderlichen Verpachtung von Grundstücken zu.
Nach Karben und Schöneck hat nun auch Niederdorfelden grünes Licht für die Windräder gegeben. Mit den Stimmen von SPD und den Grünen wurde am Donnerstagabend während der Gemeindevertretersitzung dem Antrag des Gemeindevorstandes auf Verpachtung der gemeindeeigenen Grundstücke nahe der Hohen Straße an die Projektfirma Land und Forst entsprochen.
Der Vertrag zur Errichtung von zwei Windkraftanlagen muss zwar noch vom Städte- und Gemeindebund auf eventuelle Nachteile für die Gemeinde untersucht werden. Jedoch geht Bürgermeister Matthias Zach (Die Grünen) nicht davon aus, dass aufgrund der bisherigen langen Zusammenarbeit mit dem Investor „Land und Forst“ unangenehme Überraschungen bei der Vertragsüberprüfung aufgedeckt werden. „Nach fünf Jahren Planung und Diskussion ist die Zeit für den Bau der Windräder reif“, stimmte auch SPD-Fraktionsführer Karl Markloff zu.
Er widersprach damit dem Dringlichkeitsantrag der CDU-Fraktion, die einen weiteren Zeitaufschub zur gründlichen Überprüfung der Verträge beantragt hatte. Grünen-Fraktionsvorsitzender Horst Schmidt lobte dagegen ausdrücklich die Verhandlungsführung.
Immerhin habe er durchgesetzt, dass die Gemeinde für die 30-jährige Laufzeit des Vertrages eine Beteiligung am Ertrag von jährlich 3,5 Prozent, mindestens aber 16 500 Euro pro Anlage erhalten wird. „Auf die 30 Jahre gesehen sind das immerhin fast eine Million Euro für die Gemeinde, die einen bedeutenden Beitrag leistet zur Konsolidierung unseres Haushaltes“, freute sich Schmidt.
Keine Diskussion gab es zum nachfolgenden Tagesordnungspunkt „Errichtung und Betrieb eines Krippenhauses in Niederdorfelden“. Hierzu hatten die ausgiebigen und gründlichen Auseinandersetzungen schon in den Ausschüssen stattgefunden.
Deshalb erhielt nun der Gemeindevorstand einstimmig den Auftrag des Gemeindeparlaments, Angebote für den Neubau eines Krippenhauses einzuholen oder für den Umbau eine geeignete Immobilie in Niederdorfelden zu suchen.
Während als Betreiber schon der Arbeiter Samariter Bund (ASB) feststeht, sind die Würfel für einen Neubau oder doch einen Umbau noch nicht gefallen. Für den Umbau zu einem Krippenhaus wird wegen seiner zentralen Lage der ehemalige HL-Markt am Lindenplatz favorisiert. Auch wenn der Komplex noch vermietet ist, so sollen sich dort mittelfristig dennoch Perspektiven für das Projekt Krippenhaus ergeben. (jwn)