Bad Vilbel. „Das Groll’sche Konzept mutet an wie zwei hintereinandergestellte riesige Straßenbahndepots. Mit seiner Realisierung würde die derzeit noch kanalisierte Nidda mit einem langen Steilufer endgültig zubetoniert. Das Gegenteil muss freilich erreicht werden“, erklärte der städtische Wirtschaftsförderer Rüdiger Wiechers (CDU) zu dem Vorschlag des Architekten Karl-Heinz Groll (im BVA, 10. September), für eine Mediathek im Rahmen der städtebaulichen Gestaltung der „Neuen Mitte Bad Vilbels“ und der nach Wiechers dringend erforderlichen Revitalisierung der Innenstadt.
„Es gilt, die Nidda wieder hervorzuheben und damit die wunderbare Lage unserer Stadt am Fluss herauszustellen und nutzbar zu machen“, präzisiert Wiechers seine Vorstellungen. In dem vom Stadtparlament verabschiedeten neuen Leitbild „Perspektiven 2020“ für Bad Vilbel werde die Richtung denn auch vorgegeben: „Das Nidda-Ufer und seine angrenzenden Gebiete müssen vernetzt für eine attraktive Freizeit-Konzeption herausgeputzt werden. Dabei sollte die Nidda in der Stadt zu einer Fluß-Erweiterung aufgewertet und die vergrößerte Wasserfläche mit ihren renaturierten Ufern landschaftsbezogen neu modelliert werden.“ Diese Vorstellungen würden nun mit der Konzeption von Architekt Prof. Fred Angerer umgesetzt, das der BVA am 3. September ausführlich vorstellte. „Die sinnvoll arrangierten, geplanten Neubauten bedeuten dabei eine Versöhnung von Stadtbaukultur und Natur“, kommentiert Wiechers. Mit dem städtebaulichen Ensemble aus einem belebten Marktplatz, einer schwebenden Mediathek, einem neu gestalteten Kurhaus und einem lichtdurchfluteten Parkhaus – „alles in folgerichtigen Schritten realisiert“ – entstehe ein Pendant zu der Anlage rund um die Alte Mühle mit Burg, historischem Rathaus und überdachter Nidda-Brücke, ist er überzeugt. „Das neue ,städtebauliche Herz’ Bad Vilbels ist eine Liebeserklärung an die Bürgerinnen und Bürger. Vielleicht wird das aber weithin erst nach der Realisierung verstanden“, erklärt Wiechers. Bad Vilbel habe „das Potenzial zu einer zukunftsfähigen, lebendigen Stadt als Teil einer attraktiven Metropolregion. Wir sollten dazu die nächsten Schritte angehen. Wir müssen es nur wollen“, appellierte der städtische Wirtschaftsförderer an die Mithilfe der Bürgerschaft. (sam)