Karben. In der Veranstaltungsreihe Freie Wähler vor Ort referierte Renzo Sechi, Integrationsbeauftragter des Sportkreises Hochtaunus, vor kurzem in der Genc-Osman-Moschee Groß-Karben über den Zusammenhang von Sport und Migration. Die Vorsitzende der Freien Wähler Karben, Laura Macho, bedankte sich bei ihrer Einführung bei den zahlreichen Mitgliedern und dem Imam Mustafa Eren der türkischen Genc-Osman-Gemeinde für die Einladung.
Sie betonte, dass der Sport immer wieder eine herausragende Bedeutung für die Integration und Akzeptanz von Migranten in unserer Gesellschaft habe. Der Sport fördere die Vermittlung von religions- und ethnisch übergreifenden Wertvorstellungen wie Fairness, Teamgeist, Gemeinschaftsgefühl sowie die Akzeptanz für die Persönlichkeit und Leistung der Mitspieler. Imam Mustafa Eren begrüßte die mehr als 30 Gäste, unter denen sich Mitglieder des Ausländerbeirats, des DAF, der Frauenkommission und der AG Sport befanden. Er wies insbesondere auf die integrative Wirkung des Sports und die Bedeutung der Toleranz zwischen den Bevölkerungsgruppen hin. Er betonte, dass Integration keine Einbahnstraße sei, sondern von allen Seiten Anstrengungen und Engagement erforderte. Entscheidend sei gegenseitiges Vertrauen, um die Grundlage für eine erfolgreiche Eingliederung zu schaffen.
Renzo Sechi zeigte auf, dass in deutschen Sportvereinen über zehn Prozent aller Mitglieder einen Migrationshintergrund haben. Allerdings hätten nur zweieinhalb Prozent aller ehrenamtlich engagierten Vereinsmitglieder ausländische Wurzeln. In Hessen liegen deren Anteil mit einem Prozent sogar noch darunter. „Hier besteht akuter Nachholbedarf in den Vereinen“, betonte Sechi. „In der Praxis hat sich die Berufung eines Integrationsbeauftragten als sinnvoll erwiesen.“ (zlp)