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Wie sich Roggau entwickelt

Mitten in den Ferien und bei sommerlicher Hitze hat der Ortsbeirat um Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach zum Ortsrundgang durch Roggau eingeladen. Foto: Schenk
Mitten in den Ferien und bei sommerlicher Hitze hat der Ortsbeirat um Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach zum Ortsrundgang durch Roggau eingeladen. Foto: Schenk

Karben. Was wird aus dem alten Forsthaus? Welche Baupläne gibt’s für das Areal neben dem Sportplatz? Bekommt Burg-Gräfenrode eine Einrichtung für Tagespflege? Das sind einige Fragen, die kürzlich beim Ortsrundgang am Samstag besprochen worden sind. Ungewöhnlich für Roggau: Nur wenige Interessierte sind der Einladung vom Ortsbeirat gefolgt.
Angeführt von Bürgermeister Guido Rahn und Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach (beide CDU) bewegte sich am Samstagnachmittag eine kleine Gruppe durch Burg-Gräfenrode. Die Ortsbegehung führte größtenteils zu bereits bekannten Punkten aus dem Vorjahr. Neu war die relativ schwache Resonanz der Bevölkerung. Hitze und Sommerferien könnten dafür den Ausschlag gegeben haben, vermuteten die Mitglieder des Ortsbeirates.
Ein Ziel war das Forsthaus an der Ecke Kaicher Weg/Forsthausstraße. In das derzeit leer stehende Gebäude wird Ende August Leben einkehren. Seit einiger Zeit hat die Stadt Karben das Haus vom Land Hessen gemietet.
Geflüchtete ziehen
ins Forsthaus ein

Bürgermeister Rahn erklärte den näheren Hintergrund: »Das Haus wird zukünftig sechs bis sieben Geflüchteten als Unterkunft dienen. Wir wollen es so arrangieren, dass nach Möglichkeit zwei Familienverbände einziehen können.« Insgesamt 20 solcher Unterkünfte stünden in Karben zur Verfügung, informierte Rahn. Zurzeit habe man 237 Flüchtlinge in der Stadt aufgenommen, was einem Prozent der Gesamtbevölkerung entspreche.
Ein neues Bauprojekt wird zwischen FSG-Sportgelände und Bindweidring umgesetzt. Auf der fast 8770 Quadratmeter großen Grünfläche, die sich im Besitz der Stadt Karben befindet, sollen Gartenparzellen für Anwohner, Bauplätze, Parkmöglichkeiten und eine Straße zum Rollgraben hinunter entstehen. Neben privaten Bauplätzen ist auch ein Grundstück für den Gemeinbedarf vorgesehen. Dort wollen ASB und Müze (Mehrgenerationenhaus, Mütter- und Familienzentrum) gemeinsam eine moderne Seniorentagesstätte einrichten. 15 Personen könnten dann tagsüber aufgenommen und betreut werden, kündigte Rahn an.
Schon jetzt erhielt das projektierte Gebäude mit Freibereich jede Menge Vorschusslorbeeren. Die am Ortsrundgang beteiligten Bürgerinnen und Bürger erkannten die Wichtigkeit einer solchen Einrichtung und begrüßten deren Umsetzung. »Morgens können die pflegebedürftigen Menschen zur Seniorentagesstätte gebracht und abends vor dort wieder abgeholt werden«, erklärte Müze-Vorsitzende Gabriele Ratazzi-Stoll das Konzept. »Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem ASB. Bei einem solchen Angebot haben wir natürlich nicht lange überlegen müssen.«
Bei der Frage nach dem Baubeginn musste Guido Rahn allerdings gleich auf die Bremse treten. »In diesem Jahr wird das sicher nichts mehr«, sagte er. Zunächst müsse eine gerechte Lösung für alle Beteiligten gefunden werden. Damit meint Rahn auch Begehrlichkeiten, die vom »Nachbar« FSG Burg-Gräfenrode geltend gemacht worden seien.
Jugendtreff mit
Grillplatz

Jugendliche in Roggau dürfen sich ebenfalls über etwas Neues freuen. Die Stadt hat ein 2000 Quadratmeter großes Gelände westlich des Ortes erworben. Dort ist ein Jugendtreff mit Überdachung und Grillplatz geplant. Genau das hatten die beiden Ortsbeiratsmitglieder Manuel Diefenthäler und Jonas Bedacht im vergangenen Jahr vorgeschlagen.
Am anderen Ortsende wurde die vergrößerte Friedhofshalle an der Ilbenstädter Straße in Augenschein genommen. »Durch die Erweiterung konnte der Innenraum jetzt so eingerichtet werden, dass die Trauergäste dem Pfarrer frontal gegenüber sitzen und nicht mehr schräg«, erklärte Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach.
Die bereits im vergangenen Jahr als marode bezeichneten Bürgersteige Am Rollgraben und in der Ernst-Reuter-Straße sollen zusammen mit dem Glasfaserausbau saniert werden. Das Interesse sei in Roggau mit 44 Prozent Zustimmung am größten gewesen, sagte Guido Rahn. »Deswegen ist Roggau auch als Erstes an der Reihe.«
Von Jürgen Schenk