Karben. Erstmals veranstalteten die Bund-Ortsgruppe Karben / Niddatal und die Naturfreunde Karben einen Hobbykelter-Wettbewerb im Naturfreundehaus. Es gab Urkunden in Gold, Silber und Bronze.
Klaus Reutzel schüttelt seine Äpfel. Zum Keltern müssen sie nicht gepflückt werden. Dem Hobbykelterer aus Karben gehören 20 Apfelbäume. Anfang September freute er sich über einen Ertrag von 16 Zentner Äpfel. Apfelsorten wie Goldparmäne, Schafsnase und Boskop brachte er in die Kelterei Wörner nach Niederdorfelden und ließ sie dort für den Eigenbedarf keltern. Wie sein Stöffche schmeckt, konnten Mitglieder der Apfelweingilde, die Naturfreunde, Privatleute und Mitglieder der Ortsgruppe des Bund probieren.
Reutzel war einer von sechs Hobbykelterern, die am ersten Hobbykelterwettbewerb des Bunds teilnahmen. Jeder Teilnehmer lieferte seinen Apfelwein in zwei grünen einen Liter fassenden Weinflaschen an. Sie waren mit dem Namen des Teilnehmers beschriftet und wurden später anonymisiert. Die Proben von Obstgrundstücken in der Gemarkung wurden in zwei Durchgängen probiert. Jede Probe konnte von eins bis sechs benotet werden. Wobei die Note eins für Spitzenqualität vergeben wurde, die Note sechs für „sauer“ oder „kurz vor Essig“. „Die Noten werden später aufaddiert. Der mit dem geringsten Ergebnis ist der Sieger des Abends oder der Top-Hobbykelterer“, sagte Bund-Vorsitzende Ulrike Loos.
Die Idee für den Wettbewerb selbst habe sich aus dem Spaß an der Obstbaumpflege, der Ernte und Verarbeitung ergeben. Helmut Wörner benotete seine erste Probe mit der Note drei. „Das ist ein herber Apfelwein mit viel Säure“, sagte er und blickte in sein Glas. Auch Tischnachbar Reiner Bingel entschied sich für die Note drei. Beide Männer gehören der Apfelweingilde an. Einem Zusammenschluss von neun Männern, die für den Eigenbedarf produzieren.
Auch Hobbykelterin Andrea Wetz produziert Apfelwein für den Eigenbedarf. Sie besitzt eine von ihrem Großvater ererbte Obstwiese von 1932, unter anderem mit zwei Kaiser-Wilhelm-Bäumen.
Sonnfried Morawek erzielte den ersten Platz mit 22 Punkten. Sein Apfelwein ohne Speierling wurde zum besten Stöffche des Abends gekürt. Andrea Wetz erzielte mit 27 Punkten den zweiten Platz und Klaus Reutzel den dritten Platz.