Karben. Eine Welt ohne Zahlen – das ist der Herzenswunsch von »Zahlenteufel Zacharias«. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Okarbener Grundschule am Römerbad erkundet er sehr pfiffig, ob eine Welt ohne Zahlen funktioniert.
Nicht alle Kinder lieben Zahlen. Und Rechnen ist auch oft nicht das Lieblingsfach vieler Grundschüler. Aus diesem Grund hat Claudia Baumann, Schulleiterin der Grundschule am Römerbad in Okarben, das »Tourneetheater Nimmerland« aus Hannover eingeladen. Gezeigt werden sollte den Schülern ein amüsantes Mathe-Musical »für Zahlenfreunde und Matheskeptiker«.
»Im Mathemusical ›Zacharias, der kleine Zahlenteufel‹ wird den Kindern auf spielerische Weise die Angst vor der Mathematik genommen und gezeigt, dass man Zahlen und Rechnen für vieles im täglichen Leben braucht«, sagte die Rektorin.
Ihre Schüler fanden diese kurzweilige Form des Mathe-Unterrichts toll. Voller Begeisterung begleiteten sie Zacharias, den kleine Zahlenteufel (Lisa Wakup), singend, klatschend und Ratschläge gebend durch die Musical-Geschichte.
Zacharias kann nicht rechnen. Er hasst Zahlen und hält sie für überflüssig. Deshalb stiehlt er sie überall, da er sich eine Welt ohne Zahlen wünscht. »Zahlen sind das größte Übel auf der Welt«, verkündet er den Grundschülern voller Überzeugung in der Sporthalle Okarben. Davon erfährt das große »G«. Und es schlägt Zacharias eine Wette vor. Der kleine Zahlenteufel soll drei Aufgaben aus dem Alltag lösen, in denen keine Zahlen vorkommen und zu deren Lösung er keine Zahlen verwenden darf. Sollte er verlieren, dann muss er sich allein in ein Erdloch verkriechen, darf keine Streiche mehr machen und muss die Menschen in Ruhe lassen.
Zacharias ist siegessicher. Er verkündet: »Ich befreie alle Menschen von der Qual der Zahlen.« Und singt mit seinem Publikum: »Top, die Wette gilt! Wer gewinnt, wer wird Sieger sein?« Die drei Aufgaben hat das große »G« auf einem Zettel notiert. Der schwimmt in Zacharias’ großem Kessel, in dem dieser bisher alle Zahlen und sogar Otto hat verschwinden lassen. Laut liest Zacharias die erste Aufgabe vor: »Rufe deine Großmutter an. Benutze hierfür dein Handy, von dem du alle Zahlen gelöscht hast.« Zacharias lacht und ruft seine Oma an. Danach meldet sich das große »G bei ihm und sagt: »Bravo, du hast mich reingelegt. Du hattest die Telefonnummer gespeichert.« Die zweite Aufgabe lautete: Backe einen Kuchen. »Ich soll einen Kuchen backen? Habt ihr schon einmal einen Teufel gesehen, der backen kann?«, fragt Zacharias empört die Kinder. Um dann mit ihrer Hilfe das kleine, blaue Backbuch zu suchen. Singend und tanzend verkündet er die Zutaten, die man für einen Kuchen benötigt wie Eier, Butter, Weizenmehl und Backpulver. Da er keine Mengenangaben hat, mischt er die Mengen nach Gefühl und stellt den Kuchen dann in den Herd und drückt auf »Turbobacken«.
Wette: Drei Aufgaben ohne Zahlen
Wie viel Grad und wie lange weiß er nicht, denn er hat ja alle Zahlen aus seinem Kochbuch entfernt. Der kleine Zahlenteufel freut sich, dass er mit vielen Tricks und der lautstarken Unterstützung durch die Schüler die ersten beiden Aufgaben bewältigt hat.
Kniffliger ist die dritte Aufgabe: »Beruhige den Kuckuck in der Kuckucksuhr!« Der Vogel ruft: »Haltet den Dieb, der meine Zahlen von der Uhr gestohlen hat. Er stellt meinen Job und damit die Uhr infrage.« Gestohlen hat die Zahlen Zacharias, aber das wissen nur die Kinder und nicht der Kuckuck. Zacharias will den Kuckuck davon überzeugen, dass er keine Zahlen und keine Uhr braucht: »Richte dich nach der Sonne, schalte das Radio ein…« Da wird der Kuckuck richtig sauer, und mithilfe der Kinder bringt Zacharias schließlich wieder alle gestohlenen Zahlen an der Kuckucksuhr an. Der Kuckuck ist glücklich, beruhigt sich, und Zacharias hat auch die dritte Aufgabe gelöst und ruft: »Ich habe die Wette gewonnen!« Doch das große »G« sagt: »Ich habe die Wette gewonnen. Du hast zur Lösung der dritten Aufgabe Zahlen benutzt.« Mithilfe der Kinder entgeht Zacharias seiner Strafe und sieht ein, wie wichtig Zahlen sind. Am Ende singen alle noch einmal gemeinsam das Kuchenlied.
Die Kinder sind begeistert von dieser Form des Mathe-Unterrichts. »Mir haben die Lieder, das Singen und die Puppen (Maus, Kuckuck) am besten gefallen«, sagt Drittklässler Luke (9). Seinem Klassenkameraden Laurenz haben das Spiel der Musical-Darstellerin, der große Kochtopf, Maus und Kuckuck am besten gefallen. Die Erstklässler Emilia und Ajan (beide 6) fanden die Zahlen am besten. Und Klassenkameradin Josephine haben die lustigen Lieder gefallen. VON CHRISTINE FAUERBACH