Karben. Für lange Mienen sorgen die jüngsten Zahlen vom frisch renovierten Karbener Hallenbad. „Die Besucherzahlen sind nicht so hoch wie erwartet“, eröffnete der zuständige Stadtrat Michael Ottens (FW) den Stadtverordneten in deren letzten Sitzung. Statt der prognostizierten 8000 Bade- und Saunagäste kamen bislang nur 6200 Karbener. Das war eine bittere Pille, die Ottens den Parlamentariern verabreichte, denn schon die im Frühjahr abgeschlossene Sanierung war teurer geworden als erwartet.
Nach 30 Jahren Betrieb war eine Grunderneuerung notwendig gewesen, ausgebaut wurde dabei der Saunabereich. Verhältnismäßig gelassen nahmen die Stadtverordneten den Bericht auf. Dennoch mahnte Grünen-Fraktionschef Mario Schäfer: 5,2 Millionen Sanierungskosten statt der ursprünglich angesetzten 3,2 Millionen sei kein Pappenstiel für den Haushalt der Stadt. Er riet, den Eigenbetrieb Hallenbad stärker unter die Lupe zu nehmen. Der Stadtverordnete Harald Ruhl (SPD) fragte, warum es so viele Nachforderungen von den Leistungserbringern bei der Sanierung gab. Zudem mahnte er an, mehr für das Marketing des Hallenbades zu tun. Es sei ein Versäumnis gewesen, die Neueröffnung nicht mit mehr Werbung zu begleiten.
Für gute Mienen sorgten dafür andere Zahlen. „Karben hat jetzt 31 Bürger mehr“, teilte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) mit. Dies ist das Ergebnis der Aktion Zweitsitzsteuer. Rund 1000 Bürger wurden von der Stadt nach ihrem aktuellen Wohnsitz befragt. 627 Personen meldeten ihren Karbener Zweitwohnsitz ab, 119 behielten diesen und 31 Befragte bekannten sich zu Karben als Hauptwohnsitz. Die willkommene Folge für die Stadt ist, dass die Schlüsselzuweisungen steigen. „Mittelfristig sind das 40 000 Euro mehr in der Stadtkasse“ freute sich Rahn. (ado)