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Weizen im Park – mit dem Kopf … sieht man besser!-Kaum ist die Kunst abgeerntet sprießen neue Ideen

Bad Vilbel. Ungewohnte Geräusche im Burgpark: Flink steuert Stefan Klause, Getreidezüchter am Dottenfelderhof, mit seinem Mähdrescher das kleine Feld am Delfinbrunnen an. Helios heißt die Sommerweizensorte, die dort zur Kunst wurde, zum Projekt „Augenblick“.

Die beiden Künstlerinnen Ingrid Strohkark und Nicole Wächtler haben sich diese „Landart“ (Landkunst) ausgedacht. „Ein Weizenfeld ist eigentlich kein Park, wir wollten damit die Sehgewohnheiten brechen.“ Mit Erfolg – „viele Leute sind stehengeblieben und haben darüber geredet“. Dabei habe sich das Feld über die Monate immer wieder verändert, erst schwarzer Humus, dann grüne Pflanzen.

Das sei wie bei der Grundierung von Leinwänden, da gebe es auch verschiedene Ebenen, so Wächtler. Nun aber ist Schluss. Wegen der Trockenheit und der anschließenden Nässe habe der Weizen qualitativ gelitten, aber 50 bis 100 Kilo Körner seien zu erwarten, schätzt Klause.

Das daraus erzielte Mehl soll beim Weinfest (9. bis 11. September) in der Wasserburg zu Brötchen verbacken werden. Auf dem Feld soll im Herbst neuer Rasen eingesät werden. „Ob es eine Folgemaßnahme gibt, wird man noch sehen“, so Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann, der das Projekt als Ergänzung der rund um die Burg installierten Kunstwerke sieht. Wächtler und Strohkark sinnen bereits auf Neues. Es soll, wie sie durchblicken lassen, wieder Landkunst werden. (dd)