Bad Vilbel. Es ist eine schöne Tradition, dass die in regelmäßigen Abständen gewählten Wehrführer der Feuerwehren Bad Vilbel in der öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten ernannt und vereidigt werden. So hob auch diesmal Erster Stadtrat und Brandschutzdezernent Sebastian Wysocki (CDU) die Bedeutung dieses ehrenamtlichen Engagements hervor.
Er ernannte Mario Migdalski zum Wehrführer der Kernstadt, Carsten Schiebler zu seinem Stellvertreter. Auch in Gronau wurde gewählt: Gerald Lamb bleibt Wehrführer, Markus Lorenz ist Stellvertreter.
Mario Migdalski startete mit zwölf Jahren seinen Weg bei der Feuerwehr. Seit 2000 ist er Wehrführer der Kernstadt und Administrator für das EDV-Netzwerk der gesamten Bad Vilbeler Feuerwehr. Außerdem ist er als Kreisausbilder tätig. Ausgezeichnet wurde Migdalski mit der Ehrennadel der Stadt in Silber im Jahr 2013. Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber wurde ihm erst kürzlich durch den Kreisbrandinspektor verliehen.
Carsten Schiebler trat 2001 im Alter von elf Jahren in die Kernstadt-Wehr ein. Er wurde kürzlich zum Oberlöschmeister ernannt. Von 2008 bis 2011 war er stellvertretender Jugendfeuerwehrwart. Schiebler übernimmt zunächst kommissarisch das Amt des Stellvertreters, da er noch nicht alle Ausbildungslehrgänge absolviert hat. Dafür hat er nun zwei Jahre Zeit.
Gerald Lamb ist vor 45 Jahren, im Alter von zwölf Jahren, der Jugendfeuerwehr Gronau beigetreten. Er ist bei der Berufsfeuerwehr Frankfurt tätig. Wehrführer in Gronau ist er seit Januar 1997. Im September 2013 erhielt er die Ehrennadel in Gold. Markus Lorenz kam bereits mit zehn Jahren zur Feuerwehr Gronau, der er seit über 28 Jahren angehört. 2007 wurde er erstmals stellvertretender Wehrführer. Sein langjähriges Engagement hat dazu geführt, dass ihm im September 2013 die Ehrennadel in Silber verliehen wurde.
Kleinere Gerätehäuser
Nach den Ehrungen wurden die Gesichter bei Stadtbrandinspektor Karlheinz Moll und seinen Kameraden aber länger. Denn das Parlament verabschiedete den über Jahre konstruierten Bedarfs- und Entwicklungsplan nicht einstimmig, die Grünen verweigern ihre Zustimmung. Die SPD merkte kritisch an, dringend etwas für die Nachwuchspflege zu tun und zu überlegen, ob der Ausbau des Gerätehauses Gronau nicht zeitgleich mit jenem in der Kernstadt erfolgen könnte. Außerdem bemängelte sie, dass die Opposition nicht in die Entwicklung des Papiers eingebunden wurde.
Die Kritik der Grünen fiel fundamentaler aus. Denn sie bezweifelten, dass die Gerätehäuser und Fuhrparks in den Stadtteilen so groß ausfallen müssten. Langfristig werde das System, das auf Ehrenamtlichen basiere, nicht zu halten sein. Es spare nicht nur Geld, sondern sei aus Sicht der Grünen deswegen auch sinnvoller, den Stützpunkt in der Kernstadt weiter zu stärken und in den Stadtteilen maximal nur kleine Gerätehäuser vorzuhalten.
Dazu Wysocki: „Ich werde den Teufel tun, am dezentralen Konzept etwas zu ändern. Außerhalb der Tagesdienste unserer Hauptamtlichen bekommen wir ein Riesenproblem. Auch der Zeitverlust bis zum Einsatzort wäre oft nicht aufzufangen. Und schließlich wird es dann auch schwer, Nachwuchs zu finden.“ Und so ging das Konzept mit Mehrheit (CDU, FDP, FW, SPD) durch. (kop)