Karben. Die Ambulante Hospizhilfe Karben begleitet lebensbedrohlich erkrankte Menschen und deren Angehörige. Es sind die Ehrenamtlichen, die diese Arbeit leisten. Für Interessierte an der Hospizidee bietet der Verein einen Qualifizierungskurs an.
»Unsere Hilfe ist vielfältig, und Menschen sollen nicht allein gelassen werden, wenn sie sterben«, sagt Manuela Vetter, Koordinatorin der Ambulanten Hospizhilfe Karben. »Wir besuchen lebensbedrohlich erkrankte Menschen, hören zu, geben Nähe, halten die Hand. Wir beraten und unterstützen die Angehörigen und gehen auch auf deren Sorgen, Fragen und Nöte ein«.
Doch um diese Arbeit zu leisten, auch über einen längeren Zeitraum, braucht es Menschen, die helfen wollen, wo andere Berührungsängste haben. »Wir haben derzeit 17 aktive ehrenamtliche Mitglieder, die eine Ausbildung als Hospiz- und Trauerbegleiter haben«, sagt Vetter. Sehr erfolgreich sei ein Qualifizierungskurs gewesen, den der Verein zusammen mit der Hospizgruppe Bad Vilbel durchgeführt habe. »Wir möchten auch 2023 einen Qualifizierungskurs anbieten«, sagt Vetter und hofft auf reges Interesse für den Informationsabend am Montag, 14. November, um 18 Uhr im Bürgerzentrum Karben. Zielgruppe seien Menschen über 18 Jahre, die sich vorstellen können, im Bereich Hospizhilfe ehrenamtlich tätig zu sein. Der Kurs beginnt im Februar 2023, läuft über ein halbes Jahr und besteht aus vier Blockwochenenden und sechs Kursabenden. Hinzu kommt ein frei wählbares Praktikum über 45 Stunden, das in einem ambulanten Pflegedienst, einem Pflegeheim oder einer Einrichtung der Palliativversorgung abgeleistet werden kann.
»Die Inhalte des Kurses entsprechen dem Curriculum unseres Dachverbandes, der Internationalen Gesellschaft für Sterbegeleitung und Lebensbeistand (IGSL), erklärt Vetter und hat den kompakten Curriculums-Ordner vor sich liegen. Bei der Kursdurchführung wird Vetter unterstützt von einer erfahrenen Referentin der Regionalgruppe Bad Nauheim. »Der Kurs soll den Teilnehmer allgemeines Wissen über die Hospizhilfe vermitteln, sie befähigen, sich mit dem Thema Sterben und Tod auseinanderzusetzen und ihre Kommunikations- und Beratungskompetenz stärken«, erklärt Vetter. Hinzu kämen fachliche Themen etwa zu Patientenverfügungen.
»Wir werden im Kurs auch die Aufgaben von Hausärzten, Pflegediensten und des Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Teams des Kreises Wetterau bei der ambulanten Versorgung schwer kranker und sterbender Menschen kennenlernen«, so Vetter.
Erfahrungen
einbringen
Thema eines Kursabends werde auch die Bestattung werden, um auf Fragen rund um dieses Thema vorbereitet zu sein. Was macht ein Bestatter überhaupt, welche gesetzlichen Vorschriften gibt es, welche Arten von Bestattung gibt es?
Ein Punkt ist Vetter besonders wichtig: »Die Teilnehmer des Kurses werden ermutigt, sich intensiv auszutauschen und ihre persönlichen Erfahrungen einzubringen«, sagt sie. Das sei das eigentlich Bereichernde an dem Kurs. Es gehe nicht nur um die fachlichen Themen, so wichtig sie auch seien für eine professionelle ehrenamtliche Hospizbegleitung, sondern um das Einfühlungsvermögen, wenn Sterbende und ihren Angehörigen begleitet werden.
Von Anne-Rose Dostalek