Bad Vilbel. Was finden Frauen an Männern sexy? Diese brisante Frage wird in dem Bühnenstück „Ladies Night“ verhandelt. Die Geschichte von sechs arbeitslosen Männern, die versuchen mit einer Strip-Show aus ihrer finanziellen und persönlichen Misere herauszukommen, wird von Regisseurin Corinna Bethge als vierte Eigenproduktion der Burgfestspiele inszeniert. Ob das Sextett dem selbst gewählten Motto „Ganz oder gar nicht“ gerecht wird, ist vor Publikum erstmals bei der Generalprobe am 5. Juli zu sehen (nach Redaktionsschluss), zu der nur Frauen zugelassen sind. Bei der Premiere am 6. Juli sowie weiteren Aufführungen im Juli und August sind beide Geschlechter willkommen.
Mit „Ladies Night“ wurden die Autoren Anthony McCarten und Stephen Sinclair, der sich auch als Drehbuchautor für die „Herr der Ringe“-Trilogie einen Namen machte, in Neuseeland berühmt: „Ladies Night“ wurde in ihrer Heimat das erfolgreichste Theaterstück aller Zeiten. Doch auch in Deutschland sorgt die außergewöhnliche Geschichte um eine Handvoll Männer, die gegen Arbeitslosigkeit und die Tristesse des grauen Alltags ansingen und antanzen, für Furore. Weltweite Bekanntheit erhielt die Story 1998 als sie verfilmt wurde.
Regisseurin Bethge betont jedoch, dass sich der Film vom Bühnenstück unterscheidet – lediglich die Grundidee sei identisch. Das Hauptaugenmerk liege auf den Beziehungen der sechs Kumpels. „Der Strip ist nur Anlass, um die innere Entwicklungsreise dieser Männer zu beleuchten“, stellt Bethge klar.
Als es den Männern gelingt einen Nachtclub für ihre Show zu finden, kommen auch zwei Frauen ins Spiel. Die Nachtclubbesitzerin und ihre professionelle Show-Tänzerin Glenda. Sie sagen der Männertruppe, wie ihr Auftritt abzulaufen hat, wenn er erfolgreich sein soll. Die sechs müssen feststellen, dass Frauen doch mitunter erheblich anders ticken, als es die „Herren der Schöpfung“ zuvor vermutet haben. (hah)