Was den Münchnern ihr Oktoberfest ist den Karbenern alle zwei Jahre ihre Gewerbeschau. Hieß es am Samstag aus München kurz nach 12 Uhr „O’zapft is!“, so fiel um 13.15 Uhr in Karben der Startschuss zum Wettkampf im Sackhüpfen.
Karben. Mit einer Gaudi startete am Samstag die diesjährige Gewerbeschau vor dem Rathaus. Der veranstaltende Karbener Gewerbeverein mit Vorsitzendem Mike Barowski hatte einen Wettbewerb im Sackhüpfen ausgerufen. Zahlreiche Bürger verfolgten das Spektakel vor dem Rathaus. Mike Barowski hatte zehn weitere Mitstreiter für die gute Sache gewinnen können, denn ein Teil der Tippeinlagen – die Bürger konnten seit zirka zwei Wochen auf die Sieger tippen – geht zugunsten des besten teilnehmenden Sportvereins. Je ein Sportler von der TG Groß-Karben, dem KSV Klein-Karben, dem TV Petterweil, dem TV Rendel und dem Judoclub SV Dantai traten gegen Vertreter der im Karbener Stadtparlament vertretenen Parteien an, wobei Bürgermeister Guido Rahn für die CDU ins Rennen ging.
Elf Starter schlüpften also in die bereitgestellten Säcke und probten erst einmal das Vorwärtskommen. Auch Bürgermeister Rahn nahm’s sportlich und schlug sich wacker. Im guten Mittelfeld erreichte er schließlich die Ziellinie. Gewonnen hat allerdings mit einem deutlichen Vorsprung Stefan Erlewein vom TV Rendel.
Dann schlug die Stunde der rund 40 Aussteller in und rund ums Bürgerzentrum. „Wir hatten gleich zu Beginn einen guten Ansturm“, sagte Tanja Kissner, die für ihren Salon „Schönes Haar und mehr“ an einem Stand im Foyer warb. Frisuren und Make-up waren gefragt und die beiden Frisierstühle in klassisch-elegantem Ambiente gut besetzt. Die Karbener Autohändler Dietz Automobile und Auto Fischer waren mit zahlreichen Fahrzeugen auf dem Rathausvorplatz vertreten. „Die Leute schauen, sind interessiert, aber zurückhaltend“, sagt SEAT-Verkaufsberater Rani Buderi. Auf dem Veranstaltungsgelände verteilten sich die Besucher, denn erfahrungsgemäß ist der Samstag verhaltener frequentiert. „Wir wollen die Leistungsfähigkeit und Kraft des Karbener Gewerbes aufzeigen“, sagt Mike Barowski, das sei das Hauptziel dieser Veranstaltung.
Ins Gespräch kommen
Und dieses Ziel scheint sich einzulösen wie etwa bei Eckhard Oechler, der am Stand von CYMOS steht, und erfreut feststellte, „was es alles gibt in Karben“. Denn hier erfuhr er, dass er auch als Privatkunde im Notfall bei der IT-Beratung rund um den heimischen PC Hilfe erhält. „Da braucht man sich nicht immer bis nach Frankfurt umschauen“, so Oechler. Ein Vortrag über Feldenkrais von der Privatpraxis für Physiotherapie und Feldenkrais Sonja Werner, der in den Clubräumen angeboten wurde, hat dagegen Erich Polzer interessiert. Natürlich bummelte er anschließend durch die Messehalle. Als Stammkunde machte er am Stand von Simone Roßmus Halt, die mit ihrem Fachgeschäft „Sie & Er Mode und Wäsche“ teilnahm. „Wann kommt die Modenschau?“, fragte nicht nur Polzer nach.
Derweil ließen es sich viele Besucher gut gehen und griffen beim Angebot ortsansässiger Vereine zu: Grillspezialitäten gab es bei der KSG Groß-Karben, den Weinstand betreute der KSV Klein-Karben und Getränke aller Art verkaufte die Chorgemeinschaft Rendel. Kaffee und Kuchen gab es schließlich am gemeinsamen Stand vom Tierschutzverein und „Karben hilft Karben.“ Der Erlös der Kuchentheke kommt zur Hälfte dem Tierschutzverein zugute, der damit eine Zaunanlage um sein neues Gelände in Groß-Karben finanzieren möchte, so Vorsitzende Christine Gredel. Die andere Hälfte ist für die Neugestaltung des Schulhofs der Selzerbachschule bestimmt.