Die erste Hälfte des Januars ist schon wieder vorbei, das neue Jahr ist mittlerweile schon nicht mehr ganz so neu, und Weihnachten fast nur noch eine schemenhafte Erinnerung. Die erleuchteten Fenster und Häuser haben ihren festlichen Glanz verloren, am Sonntag enden auch die Weihnachtsferien, und bald erinneren nur noch am Straßenrand abgestellte Weihnachtsbäume an die vergangenen Feiertage. Unser Blick geht nach vorne. Was bleibt von Weihnachten, wenn der Festtagsglanz im neuen Jahr vom Alltag überschattet wird?
Für mich sind es vor allem zwei Dinge, die ich mir für dieses Jahr bewahren will. Das erste ist die Gewissheit, dass Gott uns Menschen nahe ist. In diesem Menschen Jesus ist er uns ein Gott „zum Anfassen“, ein Gott auf Du und Du geworden. Einer, dem nichts Menschliches fremd ist.
Das zweite ist die Vision des Friedens auf Erden, die schon den Hirten damals verkündet wurde. Auch wenn ich manchmal denke: Hat sie denn überhaupt einen Sinn? Ist sie nicht weltfremd? In den 2017 Jahren, seitdem diese Worte zum ersten Mal erklangen, ist die Welt doch nicht friedlicher geworden.
Aber gerade das macht diese Verheißung ja nicht weniger wichtig. Im Gegenteil: Diese Botschaft will alle Jahre wieder neu Menschen gewinnen, ihr zu folgen, dem Menschen zu folgen, dessen Geburt diese Verheißung begleitete. Dass die Welt bis heute an vielen Stellen eine zutiefst unfriedliche, kriegerische und zerstörerische ist, zeigt, dass wir es jedes Jahr wieder aufs Neue nötig haben, daran erinnert zu werden, dass Gott mit seiner Welt einen anderen Plan hat, als Krieg und Zerstörung.
Und sie ruft Sie und mich auf, im Jahr 2018 dem Frieden auf Erden aufs Neue nachzueifern und ihn zumindest in unserer Umgebung, so weit eben unser persönlicher Einfluss reicht, umzusetzen. Wenn wir dies alle tun, dann reicht unser Einfluss weiter, als wir manchmal glauben. Probieren Sie es mal aus!
Pfarrer Christian Krüger
Evang. Kirche Groß-Karben