Die in der vergangenen Woche öffentlich gewordene Verdoppelung des Landeszuschusses für die Bad Hersfelder Festspiele hat nun den heimischen FDP- Landtagsabgeordneten Jörg-Uwe Hahn auf den Plan gerufen. Bekannt wurde, dass das Land Hessen seinen bereits zugesagten Zuschuss von 277 000 Euro um weitere 300 000 Euro mehr als verdoppelt habe.
Wiesbaden/Bad Vilbel. In einer parlamentarischen Initiative stellt der Freidemokrat zunächst fest, diese Entscheidung solle ’nicht weiter hinterfragt werden, sondern es sollen die Auswirkungen auf andere Festspielstädte, und insbesondere auf Bad Vilbel, in Erfahrung gebracht werden.
„Was Bad Hersfeld kriegt, das hat Bad Vilbel auch verdient“, sagt Jörg-Uwe Hahn und macht sich für die Burgfestspiele stark.
In seinen acht Fragen an die Landesregierung will Hahn wissen, welche konkreten Zahlungen das Land in den Jahren 2013-2016 an die jeweiligen Festspielstädte geleistet habe und ob diesen Zahlungen ein Konzept konkreter Kriterien zu Grunde liege.
Die Nummer eins
Mit Stolz weist der Bad Vilbeler Landespolitiker Hahn darauf hin, dass übrigens die Bad Vilbeler Burgfestspiele mit über 100 000 Besuchern im Jahr 2014 und mit über 95 000 Gästen im vergangenen Jahren den größten Publikumszuspruch in Hessen haben und folglich die Nummer 1 sind. Besondere Bedeutung gibt Hahn in seiner kleinen Anfrage dem künstlerischen Konzept. „Wenn ich das richtig beurteile, setzt der neue Intendant der Bad Hersfelder Festspiele, Dieter Wedel, in Bad Hersfeld insbesondere auf prominente Namen. Wir in Vilbel haben einen besonders vielseitigen Spielplan mit vier Inszenierungen im Abendprogramm, drei Inszenierungen im Spätprogramm auf unserer zweiten Bühne und drei Inszenierungen für Kinder und Familien. Wir arbeiten in drei Sparten: Theater, Musical und Oper. Und wir haben spezielle Angebote für Kinder“, bilanziert FDP- Politiker Hahn die Leistung der hiesigen Freilichtbühne. Gerade unter der Leitung von Intendant Claus -Günther Kunzmann sei bereits eine Zusammenarbeit mit der Frankfurter Hochschule für Musik und darstellende Kunst im Angebot, im kommenden Jahr auch mit der Offenbacher Hochschule für Gestaltung.
Abschließend will Landtagspolitiker Jörg-Uwe Hahn konkret wissen, was die Stadt Bad Vilbel „tun muss, damit sie bei einem künftig ähnlich hohen Landeszuschuss sagen kann, das sei ein ’tolles Bekenntnis der Landesregierung zum Festspielstandort Bad Vilbel’?“ Sicherlich werde der Kartenvorverkauf nunmehr alleine durch diese klare Ungleichbehandlung in Bad Vilbel noch einmal einen Schub erhalten. „Die Gäste werden mit der Eintrittskarte abstimmen“, kommentiert der FDP-Mann. (sam)