Diese Parksituation ist selbst für Klaus Zeller, Leiter der Ordnungspolizei, der Höhepunkt des Jahres: Mitten auf der Mediatheksbrücke parkte dort am Sonntag, gegen 9.20 Uhr der Smart einer 66-jährigen Frau aus Rüdesheim.
Bad Vilbel. Ob die Dame blau war, ist nicht bekannt, auch nicht wes Geistes Kind die Autofahrerin dieses blauen „Smarts“ sein könnte, lässt sich schwer sagen, aber wie sie auf die Mediathekbrücke gekommen ist, das lässt sich hingegen einfach vermuten: Anscheinend ist das Fahrzeug schmal genug, um zwischen den Pollern, die den Niddaplatz absperren, vorbei zu rollen. „Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, wie man auf die Idee kommt, dort zu parken“, sagt Zeller.
Froh sein kann die Halterin des Wagens wohl, weil die Holzplanken der Brücke diese abenteuerliche Unternehmung nicht bestraft haben und eingekracht sind. Dann wäre es für sie deutlich teurer geworden. Momentan muss sie wohl nur mit einer Strafe von 20 Euro rechnen, für „Parken auf einem Gehweg mit besonderer Gefährdung“. Trotzdem rät Timo Jehner, Leiter der Bad Vilbeler Ordnungsbehörde, Nachahmern dringend davon ab, gleichartige Unternehmungen zu starten. Dort schwankt man ebenfalls zwischen Belustigung und Fassungslosigkeit über diese dreiste Mischung aus Ignoranz der Verkehrsregeln und völliger Missachtung des gesunden Menschenverstands. Die Stadtparlament wird sich in ihrer nächsten Sitzung mit einem Radfahrverbot auf der Niddabrücke beschäftigen. Doch Stadtsprecher Bastian Zander kann sich jetzt schon vorstellen, dass es aufgrund dieses Ereignisses zu mindestens einer Nachfrage kommen dürfte. (kop)