Karben. Musik steckt voller Emotionen. Das spiegelte sich im zweiten Karbener Neujahrskonzert wider. 700 Gäste im ausverkauften Saal des Bürgerzentrums haben die einzigartige Atmosphäre genossen. Mit einem Glas Sekt in der Pause und vielen beschwingten Melodien aus Oper und Operette begrüßten Musikfreunde des 2. Karbener Neujahrskonzertes das noch junge Jahr. Dessen Titel lautete vielversprechend »Mit Walzerklang ins Neue Jahr«.
Schwungvoll interpretiert wurden Walzer, Trink- und Liebeslieder, musikalische Scherze und spanische Serenaden vom Johann-Strauss-Orchester aus Wiesbaden unter der Leitung von Herbert Siebert. Der 87-jährige Dirigent hat das Johann-Strauss-Orchester vor 45 Jahren gegründet, wie Moderator Rainer Zagovec dem Karbener Publikum verriet. Das Orchester interpretierte die Stücke stilsicher und voller Schmäh. Wodurch die kompositorische Raffinesse der Strauß-Dynastie beim »Perpetuum mobile«, der Ouvertüre zur Operette »Die Fledermaus« dem »Cachucha Galopp« oder dem Walzer »Mein Lebenslauf ist Lieb und Lust« erfahrbar wurde. Für ein vereintes Europa stand bereits der erste Titel eines französischen Komponisten, der in Italien lebte und dessen Lied im Golf von Neapel spielt. Es war die bekannte Ouvertüre zur Operette »Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien« von Franz von Suppé. Die Musiker ließen schwungvoll ihre Bögen über die Saiten tanzen und Dirigent Herbert Siebert wippte ausgelassen im Takt der Musik. Bereits mit den ersten Klängen zauberten sie echte Wiener Konzertatmosphäre in den Saal. Befeuert und geadelt wurde die Vielfalt der Töne und Klänge der Instrumente durch die schönen Stimmen der beiden Solisten und der beiden Chöre. Für Operntenor Manfred Fink war das 2. Karbener Neujahrskonzert ebenso wie für die Sänger der Männerchöre Petterweil und Gambach ein Heimspiel. Ihr Debut auf der Bühne im Saal des Bürgerzentrums gab die in Jekaterinburg (Russland) geborene, gefeierte Sopranistin Tatjana Charalgina mit dem berühmten Vilja-Lied der Hanna Glawari aus »Die lustige Witwe«. Nach dem Lied des Waldmägdeleins hallten die ersten Bravo-Rufe durch den Saal. Tenor Manfred Fink punktete mit ebenso kraftvoll wie sprühenden Interpretationen von Liedern wie »Es steht ein Soldat am Wolgastrand« oder der spanischen Serenade »Granada«.
Gemeinsam mit der Sopranistin entführte er das Publikum nach Süditalien und Libyen ins Jahr 1930 mit Franz Lehárs letzter Operette »Giuditta«. »Freunde, das Leben ist lebenswert!« verkündeten die verführerische Giuditta (Tatjana Charalgina) und Hauptmann Octavio (Manfred Fink) selig voller Liebesglück. Das setzte sich fort mit dem Lied »Schenkt man sich Rosen in Tirol«. Gemeinsam mit den von Hermann Jung dirigierten Männerchören trägt Manfred Fink eine besondere Fassung des Trentiner Bergsteigerliedes »La Montanara« vor.
Immer wieder begeisterten Sänger und Musiker ihr Publikum. Für Heiterkeit sorgte Moderator Rainer Zagovec mit amüsanten Geschichten und Anekdoten. Mit stehenden Ovationen und Bravorufen feierten 700 Besucher die Musiker.