Stadtverordnete Isil Yönter verlässt die SPD
Bad Viblel. Isil Yönter verlässt die SPD-Fraktion im Stadtparlament und wechselt zu den Grünen. Auch ihr SPD-Parteibuch wird Yönter gegen das Parteibuch der Grünen tauschen, teilt deren Fraktionsvorsitzender Jens Matthias in einer Pressenotiz mit.
»Wir freuen uns, dass Isil in der Grünen-Fraktion mitgestalten will«, sagt Kathrin Anders, Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtparlament. »Unsere Fraktion hat Isil einstimmig aufgenommen. Isil ist mit ihrer langjährigen Erfahrung, sozialpolitischer Kompetenz und ihrer Perspektive aus dem Ausländerbeirat eine Bereicherung für unsere Fraktion.«
Besser identifizieren
Yönter, geboren 1961 in Istanbul, ist seit vielen Jahren kommunalpolitisch aktiv. Seit 2010 ist sie Mitglied in der SPD und seit 2011 Stadtverordnete. Sie hat den Ausländerbeirat in Bad Vilbel initiiert und leitet ihn seit 2015. Yönter hat sich in viele Gremien und Ausschüsse eingebracht. Zu Beginn im Sozialausschuss und seit dieser Legislaturperiode im Haupt- und Finanzausschuss und in der Betriebskommission.
»Ich habe den Weg zu den Grünen gesucht, da ich mich mit deren Themen und der grünen Politik inzwischen besser identifizieren kann. Die Grünen suchen den offenen Austausch mit den Bürgern und leben die innerparteiliche Demokratie. Sie stehen für Themen, die mir wichtig sind. Und ich glaube, mit meinem Hintergrund kann ich helfen, das Profil der Grünen zu erweitern. Ich hoffe bei den Grünen eine Heimat zu finden, die mir hilft mein politisches Motto ›Politik für Menschen‹ besser umsetzen zu können«, wird Yönter in der Pressemitteilung der Grünen zitiert.
SPD will Mandat zurück
An den Mehrheitsverhältnissen in der Stadtverordnetenversammlung ändert sich durch den Wechsel nichts. Zukünftig werden im Parlament die Grünen mit acht Sitzen und die SPD mit neun Sitzen vertreten sein.
Die SPD bedauert diesen Schritt, bedankt sich bei Yönter für die getane Arbeit und wünscht ihr persönlich für die Zukunft alles Gute, schreibt Christian Kühl, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten, in einer Pressemitteilung seiner Partei. Den von Yönter geplanten Wechsel zur Grünen-Fraktion findet die SPD allerdings »unhaltbar«. Habe doch Yönter das Mandat von SPD-Wählern als Stadtverordnete bekommen, um sozialdemokratische Politik in der Kommune mitzugestalten. Daher wäre es konsequent und fair, dieses Mandat wieder zurückzugeben. »Alles andere als eine Rückgabe des Mandats widerspräche dem sozialdemokratischen Grundverständnis von Solidarität, das Isil Yönter auch für sich immer in Anspruch genommen hat. Deshalb wäre ich persönlich schon sehr enttäuscht«, sagte der Fraktionsvorsitzende Christian Kühl.
Nachrücker auf der SPD-Liste wäre Ralf Spiegler, der aufgrund seines vielfältigen ehrenamtlichen Engagements in Bad Vilbel sehr geschätzt werde und sicherlich ein sehr guter Nachfolger wäre, so Kühl. (zlp)