Nidderau. Kultur zählt zu den weichen Standortfaktoren. Und viel Geld muss sie auch nicht immer kosten, wie Nidderau und Schöneck beweisen.
Ob Wladimir Kaminer, das Kikeriki Theater, die zwölfte Main-Kinzig-Buchmesse, Johannes Scherer, Hennes Bender, Sissi Perlinger oder verschiedene Konzerte, Ausstellungen und Feste – das gemeinsame Kulturprogramm der Kommunen Nidderau und Schöneck bietet für fast jeden Geschmack etwas. Rund 50 Veranstaltungen gehören dazu, ergänzt von der Musikschule und den Kirchen.
„Wir kooperieren seit zehn Jahren“, berichtet Nidderaus Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) bei der Vorstellung stolz. Das Angebot sei vielfältig, ergänzt sein Schönecker Amtskollege Ludger Stüve (SPD). Doch beide haben eine Sorge: Demnächst könnte es knapp werden mit den Zuschüssen der Kommunen. Denn Kultur sei eine freiwillige Leistung.
Dabei ist diese gar nicht so teuer: Nidderau etwa zahlt an den Kulturbeirat, der von Horst Körzinger geleitet wird, 25 000 Euro pro Jahr. In diesem Jahr seien rund 20 000 Euro aus Kartenverkäufen und von Sponsoren zurückgeflossen, berichtet Körzinger.
Sehr gut sei das Jahr auch in Schöneck gelaufen, sagt der Leiter des Fachbereichs Familie und Kultur, Rainer Volz. Hier belaufe sich das Minus auf rund 5000 Euro. Die für beide Kommunen anfallenden 10 000 Euro – ohne Personalkosten in den Verwaltungen – lohnten sich, da sind sich die Bürgermeister einig. Dass immer wieder prominente Künstler den Weg nach Nidderau oder Schöneck finden, erklärt Volz mit dem „guten Standing“ bei den Agenturen. (ses)