Jetzt dürfen die Stadtwerke Bad Vilbel sich auch offiziell um den Neubau des geplanten Kombibades kümmern. Doch die wirtschaftlichen Daten zum Tochterunternehmen der Stadt sorgten auch für einige Kritik im Stadtparlament.
Bad Vilbel. Von „hochspekulativen Geschäften“ spricht Ralph Mallmann (DNF), wenn er auf die Eigenbetriebe Stadtwerke und deren Engagement beim Kombibad zu sprechen kommt. Das Risiko ausbaden müssten die Steuerzahler. Und von einer vernünftigen Rendite für die Stadtkasse könne man auch nicht sprechen, meint er. Das allerdings sah die breite Mehrheit der Abgeordneten nicht so.
Nur die DNF und in zwei der vier abzustimmenden Punkte zu den Stadtwerken auch die Grünen waren gegen die Vorlagen, die anderen Fraktionen erteilten dem Betrieb seinen Segen sowohl für die Satzungsänderung zugunsten des Schwimmbadbetriebs, für den Jahresabschluss 2013 und den ersten Nachtragswirtschaftsplan für 2014/2015.
Aus dem Nichts
Mallmanns Kritik: Die Stadtwerke führen bei einer Bilanzsumme von 73,1 Millionen Euro und einem Umsatz von 4,7 Millionen Euro nur einen Gewinn von 143 260 Euro ein. Das sei viel zu wenig, vor allem wenn man die Vorgabe des Landes von vier Prozent betrachte. Das bezeichnete Werksleiter und Stadtrat Klaus Minkel (CDU) als „schlechten Scherz“. Das Unternehmen rechne extrem konservativ, verbuche jetzt schon Kosten, die normalerweise über viele Jahre abgeschrieben würden.
Der Effekt sei, dass die großen Investitionen in die erweiterte Halle von WT Systems sowie in die Erweiterung und die Turnhalle der Europäischen Schule nicht nur in 20 Jahren komplett abbezahlt seien, sondern auch früher schon Gewinne einführen. „Die Stadtwerke haben sich aus dem Nichts auf einen Wert von eher 20 als zehn Millionen Euro entwickelt“, wollte Minkel seine Leistung nicht unterschätzt wissen.
Gewinne steigen
Ulrich Rabl (Grüne) monierte, dass die Stadtwerke wieder zu alten Systemen zurückkehrten. Quartalsberichte kämen ebenso wie Bilanzen zu spät oder gar nicht. Anzuzweifeln sei auch, ob der später erneut vom Parlament bestellte Wirtschaftsprüfer Schüllermann und Partner wirklich Gelegenheit gehabt habe, die Zahlen zu prüfen, oder ob man ihnen etwas vorgemacht habe. Rabl habe hier mit harter Arbeit viel Transparenz geschaffen. Minkel dazu: „Wenn die Sonne morgens auf- und abends untergeht, glauben Sie wohl auch, etwas damit zu tun zu haben.“
An die Stadt ausgeschüttet werden der Gewinn von 143 260 Euro plus 18 618 Euro als Gewinnvortrag für 2014. Für das Jahr 2014 wird nach dem ersten Nachtragswirtschaftsplan ein Gewinn von 717 848 Euro erwartet, für das Folgejahr von 866 840 Euro.