Bad Vilbel. Bald beginnt wieder die Konzertsaison auf dem Heilsberg. „VilBelMonte“ nennt sich die Reihe, die seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre in der evangelischen Heilig-Geist-Kirche gastiert. Zum Auftakt der kostenlosen Klassik-Konzerte sind am Sonntag, 16. März, von 19 Uhr an die Vilharmoniker zu hören. In dem Ensemble mit 40 Streichern und Bläsern, „Pauken und Trompeten“, versammeln sich die besten und langjährigen Schüler der Musikschule Bad Vilbel / Karben. Die Nachwuchskünstler sind zwischen zehn und 19 Jahre alt.
Die letzten fünf Proben leitet jedoch Hubert Buchberger, Professor für Kammermusik an der Frankfurter Musikhochschule, Geiger und Gründer des gleichnamigen Kammer-Quartetts. Darüber hinaus leitet er das Offenbacher Kammerorchester, die Sinfonietta Frankfurt, dirigiert das Collegium Musicum Aschaffenburg sowie das Landesjugendorchester Nordrhein-Westfalen. So hat es besonderes Gewicht, wenn Buchberger sagt, er sei „sehr stolz auf meine Musikschule“ in Bad Vilbel, deren Arbeit habe „Vorbildfunktion“. Seine drei Töchter hätten ihr viel zu verdanken, zwei studieren Musik, als Cellistin und Harfenistin.
Wichtig findet Buchberger, dass die Schüler früh das musikalische Zusammenspiel lernten, „nicht erst, wenn sie sehr gut sind“. Für ihn sei es etwas Schönes, „mit jungen Leuten gemeinsam etwas zu entdecken und zu sehen, wie sie über sich hinauswachsen“. Im Orchester spielen junge Musiker „über ihrem Niveau“.
In der Heilig-Geist-Kirche präsentieren sie nach einem romantischen Auftakt mit Edvard Grieg zwei Stücke von Stamitz und de Bériot, die sich die Solisten, der Flötist Tobias Grosch (15) und die Violinistin Friederike Vollmer (16), ausgesucht haben. Mit Dimitri Schostakowitschs Kammersinfonie Op. 110 a kann das Ensemble Tempo und Talent beweisen. Offiziell sei das 1962 geschriebene Stück den Opfern von Krieg und Faschismus gewidmet, es trage jedoch deutlich autobiografische Züge des zwischen Herzlichkeit und Härte zerrissenen Komponisten.
Geistliche Abendmusik mit der Hessischen Kantorei steht am Samstag, 17. Mai, von 20 Uhr an auf dem Programm. Dabei sollen die Zuhörer auch mitsingen können. Zum Start des Gemeindefestes und zum Beginn der 60-Jahr-Feier des Heilsbergs, die auf die Kreuzweihe in Heilig Geist verweist, tritt am Samstag, 31. Mai, ab 18 Uhr das Ensemble „Cellyptica“ der Musikschule Schöneck-Nidderau auf mit aufregenden Grenzgängen zwischen Klassik, Swing, Pop und Rock. Für Kinder ab vier Jahre ist das Orgelkonzert „Der verschwundene Zauberstab“ am 14. Juni (Samstag), 15 Uhr. Gemeindekantorin Nilani Stegen spielt die Orgel und stellt das Instrument bei einer Führung vor.
Nach der Sommerpause geht es weiter mit Konzerten des Obertonmusikers Richard Schimmelpfeng, der auch einen Workshop gibt, dem Moskauer Tichvinskaya-Chor sowie dem Weihnachtskonzert, bei dem am dritten Advent erneut die Vilharmoniker auftreten.
Die Musikschule biete ihren Schülern eine Orchesterlaufbahn, so Leiterin Juliane Zollmann. Bereits vor mehr als 30 Jahren sei ein Streichorchester gegründet worden. In den 80er Jahren entstanden drei Ensembles. Nach einem Jahr Unterricht können Nachwuchs-Streicher bei den Mini-Sinfonikern spielen, gefolgt von den Jung-Sinfonikern und Vilharmonikern.