Karben. Die Beschwerlichkeiten des Alters zu spüren bekommen hat Bürgermeister Guido Rahn bei seinem Selbstversuch: Er schlüpfte am Eröffnungstag der Familien-, Gesundheits- und Seniorenmesse am Freitag in einen Alterssimulationsanzug und stellte erstaunt fest, dass einfache, alltägliche Dinge wie Schuhe zubinden oder Geld aus dem Portemonnaie zählen zu großen Anstrengungen werden.
Zuvor hatte das Stadtoberhaupt die Messe im Saal des Bürgerzentrums eröffnet. Er wünschte den rund 30 Ausstellern ein gutes Gelingen und viele Messebesucher. Das voll belegte Bürgerzentrum werde für zwei Tage zu einer „Drehscheibe für Kontakte“, erinnerte Ellen Benölken vom Bündnis für Familie in Karben. Messe-Organisatorin Gabriele Davis wies auf die vielen Aktionen hin und auf die Vorträge in den Clubräumen.
Das Wagnis, die Messe an einem Freitag beginnen zu lassen, wurde belohnt: Die Besucher strömten schon am Eröffnungstag in Scharen zur Messe. Doch auch am Samstag hatten die Standbetreiber ordentlich zu tun, führten viele Gespräche und verteilten Broschüren. „Es wird genau erklärt, wie Sie im Internet bestellen können. Schritt für Schritt“, sagt Devender Rao und weist auf eine der vielen Hefte hin. Die Broschüre richtet sich an Senioren, die im Internet unterwegs sind. Er betreute zusammen mit Sofie Oellerich den Stand vom Seniorenbeirat. Das Gremium hatte am Konzept zur generationen- und themenübergreifenden Messe mitgewirkt.
„Viele erkundigen sich über das Altenzentrum“, erklärt Jörg Malkemus vom ASB. Die überwiegende Zahl der Bewohner stamme aus Karben. Zurzeit sind alle Plätze belegt. Interessenten werden aber auf eine Warteliste aufgenommen.
Zeitweise bildete sich am Stand vom Sanitätshaus Rosenkranz/Scherer aus Bad Vilbel eine Schlange. Hier bot Inhaberin Iris Krüger eine Venenmessung an. „Das ist eine Werbemesse“, sagt sie und ist zufrieden. Es gelte, das Geschäft mit seinem Angebot bekannt zu machen und in Erinnerung zu halten. „Der persönliche Kontakt, der auf der Messe möglich ist, erleichtert es besonders den Senioren, in unser Sportstudio zu kommen“, gibt Bärbel Reinhardt, Geschäftsführerin von carpe diem, ihre Erfahrung wieder. Ihr Angebot einer Körperanalyse wurde ebenfalls rege angenommen.
Die Besucher interessierten sich für die vielen Möglichkeiten, die ihnen an den Ständen präsentiert wurden. Hier wurde Karten gespielt, dort kosteten sie die Menüs vom ASB-Service „Essen auf Rädern“ und am nächsten Stand informierten sie sich über Reisen. In mitgebrachten Taschen sammelten viele Besucher ihre Prospekte, Info-Blätter und Broschüren. Die Sportvereine KSV Klein-Karben und die TG Groß-Karben machten auch mit kleinen Vorführungen auf ihre Kurse aufmerskam. „Wir sind der einzige Verein mit Reha-Sport in Karben“, warb Heike Waller, von der TG-Abteilung Turnen, für die Gesundheitsnachsorge.
Weitere Fotos sind in der Bildergalerie unter www.karbener-zeitung.de zu finden.