Niederdorfelden. Es kann schwierig sein, selbst kleine Schritte zur Verbesserung der kritischen Klimasituation zu gehen. Das musste der erst im Januar neu einberufene Arbeitskreis Klimapolitik auch bei seiner zweiten Sitzung erfahren.
Mehr als 20 Zettel mit Ideen und Anregungen zur Verbesserung der Umwelt in Niederdorfelden konnte Kristina Schneider (SPD) beim zweiten Treffen des neuen Arbeitskreises Klimapolitik im Mehrgenerationenhaus am Lindenplatz an die Tafel heften. Wünsche beispielsweise zur Vermeidung von Plastik in Biotonnen oder das Anlegen von Blühstreifen entlang der Feldwege. Auch um Baumpflanzaktionen oder das Anbringen von Solaranlagen sowie das Begrünen der Dächer ging es.
»Leider ist bisher aber noch kein einziger Vorschlag zur Klimaverbesserung eingegangen«, stellte Schneider fest. Bei fast allen Ideen und Wünschen ging es immer wieder um die Verbesserung der Umwelt. Dabei war der Arbeitskreis im Dezember letzten Jahres auf Antrag der Grünen mit dem Ziel ins Leben gerufen worden, nicht nur über die Auswirkungen und Gefahren des Klimawandels zu reden, sondern vielmehr konkrete Maßnahmen auszuarbeiten und diese dann der Gemeindevertretung zur Umsetzung zu präsentieren.
Blühstreifen anlegen
In der ersten Sitzung des Arbeitskreises im Januar galt es zunächst, organisatorische Dinge zu klären. Beim zweiten Treffen sollten dann aber schon die ersten Ideen oder sogar Maßnahmen besprochen werden. Und die volle Tafel mit Zetteln zeigte, dass dies kein Wunschdenken war. Auch dass Bürger und Gemeindevertreter gleich stark vertreten waren, zeigt, dass auch in der Bevölkerung das Interesse an Verbesserung der Umwelt und Eindämmen der Klimakrise vorhanden ist. Zur Freude aller Anwesenden wurde an diesem Abend auch die erste Maßnahme beschlossen. Zwei Landwirte, nämlich Peter Bauscher und Daniel Hinze, wollen gemeinsam für Blühstreifen entlang der Wirtschaftswege in Niederdorfelden sorgen. Bis zur nächsten Sitzung wollen beide ein Konzept erstellen, an welchen Wegen im Einvernehmen mit der Kreisverwaltung Blühstreifen angelegt werden dürfen.
Dafür gibt es nämlich Vorgaben, über die die Naturschutzbehörde wacht. Wenn dann auch noch die Gemeinde zustimmt, wollen Bauscher und Hinze dann die Streifen anlegen. Von den beiden kam noch eine zweite Anregung. So solle auf dem Lindenplatz einmal pro Woche ein Wochenmarkt mit regionalen Produkten etabliert werden. Auch an diesem Vorhaben würden sie sich mit eigenen Ständen beteiligen.
Schnell umgesetzt werden könnten auch Vorschläge für mehr Aufforstung auf gemeindeeigenen Flächen oder Flächen für die Aufbewahrung von Weihnachtsbäumen in Töpfen über die Sommerzeit bereitzustellen. Letztere könnten dann mehr Jahre hintereinander als Weihnachtsbäume genutzt werden. Breiten Raum nahm auch die Diskussion um die Anlage und Gestaltung von Vorgärten ein, die sich immer öfter als Steinwüsten präsentieren.
Themen zusammenfassen
Um zu Ergebnissen zu kommen, wurden die Vorschläge an diesem Abend zu Themengruppen gebündelt. Beispielsweise zu Landschaftspflege, zu privaten Gärten, zu Energieeffizienz oder Wochenmarkt oder Radwegeplanung. Zuletzt bekamen die Teilnehmer die Aufgabe, sich über Klimaschutzthemen Gedanken zu machen. »Denn Umwelt- und Klimaschutz ist nicht nur etwas für die Bundes- oder Landespolitik, sondern beginnt bereits im Kleinen und damit auch bei uns im Dorf«, meinte Schneider und zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Zusammenkunft. Sie will in der nächsten Gemeindevertretersitzung anregen, dass dem Arbeitskreis ein eigenes Budget zur Verfügung gestellt werde.
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