Karben. Karlfred Heidelbach ist ein zufriedener Ortsvorsteher. In »seinem« Ortsteil Burg-Gräfenrode hat sich viel zum Positiven verändert. Entsprechend fällt seine Bilanz bei einem Ortsrundgang aus. Aber er weiß auch, es gibt noch einiges zu tun.
»Das ist ein wirklich gutes Projekt geworden.« Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach zeigt von der Berliner Straße aus in Richtung Kaicher Weg. Dort steht hinter einem großen Baum ein Sechsfamilienhaus. Das hat die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft errichtet. In die Wohnungen sind nun zwei ehrenamtlich tätige Feuerwehrleute, zwei Erzieherinnen aus Karbener Kitas sowie zwei junge Familien mit Wohnberechtigungsschein eingezogen. »Der Baum ist erhalten geblieben, und es gibt ausreichend Parkplätze«, freut sich Heidelbach.
Ein paar Meter weiter deutet er auf zwei öffentliche Stromtankstellen, die offenbar noch wenig genutzt werden. »Viele Roggauer tanken ihre E-Fahrzeuge zu Hause auf«, weiß der langjährige Ortsvorsteher.
Beim Ortsrundgang geht es weiter zur Straße Am Rollgraben. »Hier ist alles schön und neu«, zeigt er auf die Gehwege. Der Ortsbeirat habe die Priorität hier bei den Gehwegen gelegt. Auf mehreren Hundert Metern hat eine Baufirma einige Bereiche abgesenkt, die anderen völlig neu gepflastert.
Trauerhalle
wird vergrößert
Die Gehwegsanierung ist das neueste Projekt. Andere sind schon etwas älter, der Ortsvorsteher zählt sie dennoch auf der Positiv-Seite. So etwa das Urnenrondell auf dem Friedhof, »alles ordentlich mit einem schönen Baum in der Mitte«. Zu den Projekten, die noch offen seien, aber dieses Jahr angepackt würden, gehört die Trauerhalle auf dem Friedhof. »Das dürfen aktuell nur zehn Leute rein, die anderen müssen draußen warten.« Auch sonst sei die Trauerhalle zu klein. Der offene Eingangsbereich werde geschlossen, zudem würden die Sitzplätze um 90 Grad gedreht. So könnten mehr Gäste an den Trauerfeiern teilnehmen, vor Wind und Wetter geschützt.
Die beiden Einfamilienhäuser am Bindweidgraben sind aktuell im Bau. Vorbei geht es auch am Feuerwehrgerätehaus in der Weißenburgstraße. Dafür sucht die Stadt einen anderen Standort. Der sei laut Ortsvorsteher noch nicht gefunden. Dazu werde er »noch einige Gespräch führen«. Der Sportplatz der Fußball-Sport-Gemeinde ist eine weitere Station. Dort hat die Stadt an der Sportplatzseite einen neuen Anstrich ausführen lassen und ein neues Vordach installiert. »Die Beschriftung der Halle hat aber die FSG bezahlt«, sagt Heidelbach.
Zwischendurch erzählt der Ortsvorsteher, der sein Amt seit fast 25 Jahren ausübt, davon, wie ihn die Bürgerinnen und Bürger immer wieder anrufen und um Rat fragen oder Hilfe erbitten. »Ich helfe dann auch. Ich kenne die Leute doch schon ewig«, betont er. Karlfred Heidelbach ist allerdings kein waschechter Roggauer. Denn gebürtig stammt der heute 75-Jährige aus Rendel. Hier habe er aber seine Frau kennengelernt. Mittlerweile ist Heidelbach aus »Roggau«, wie er sagt, gar nicht mehr wegzudenken.
»Im Bindweidring geht es eng zu, es gibt dort viele Autos«, beschreibt der Ortsvorsteher die Situation. Die Idee der Stadt ist, dass die Eigentümer einen rund zehn Meter breiten Streifen hinter ihren Häusern dazubekommen, auf denen dann Stellplätze entstehen sollen. Dann soll dort eine Zufahrtsstraße verlaufen, auf deren anderer Seite dann »Bebauung möglich« sei. Konkreter wird der Ortsvorsteher jedoch nicht.
Ein weiterer offener Punkt ist ein neuer Jugendtreff. Bislang komme die Jugend im Dorftreff Berliner Straße zusammen. Aber es gebe Beschwerden von den Anliegern über zu große Lautstärke. Die Stadt wolle einen anderen Standort für einen Jugendtreff. Ein möglicher könnte nahe dem Gelände der Vogelfreunde sein.
Von Holger Pegelow