Bad Vilbel. Es war ein aufregender Sonntag für einige der jungen Bläser der Musikschule Bad Vilbel und Karben, die erstmals vor Publikum auftraten und im Saal des Dottenfelderhofes zeigten, was sie unter Anleitung ihres Lehrers Simon Gößling, der zuweilen selbst zur Posaune griff, schon alles gelernt haben. Gößling, pädagogisch versiert, wusste, wie man den Druck und das Lampenfieber etwas mildern konnte, trat gelassen und locker auf und ermunterte einfühlsam seine Schüler, ihr Bestes zu geben. Auch das Publikum bezog er mit ein, verteilte allerlei Rhythmusinstrumente, Triangeln und Klopfstöcke, schuf sich so im Handumdrehen ein „kleines Großorchester“ zur spontanen Begleitung seiner Solisten.
Eltern, Großeltern und Freunde der Jungmusiker staunten nicht schlecht und horchten auf, als das erste Quartett loslegte. Jonathan Batz und Raoul Schlemminger (beide am Euphonium), sowie Lars Kaltwasser und Robin Conrad (auf der Tuba) führten mit dem Kanon „Dona nobis pacem“ sehr gefällig in den musikalischen Vormittag ein und ernteten sogleich begeisterten Applaus. Damit war das Eis dann auch gebrochen. Die jungen Musiker spielten viele bekannte Weisen, die manch einer im Saal mitsummte, wie „Taler, Taler, du musst wandern“, „Weißt du, wie viel Sternlein stehen“, die schönen Weihnachtslieder „Kling, Klöckchen, kling“ oder „Alle Jahre wieder“. Doch auch anspruchsvollere moderne Kompositionen hatten die Gößling-Schüler im Repertoire, wie „Auf zum Rummelplatz“, ein Trio von Jakob de Haan. Und Meisterhaftes spielten sie. Marlene Schmahl beeindruckte mit der „Vocalise“ von Sergej Rachmaninow, Rene Matthes mit „Dreams“ aus „Der Herr der Ringe“ und „Over the Rainbow“ aus „Der Zauberer von Oz“.
Ein Highlight war der Auftritt von Frederick Bauersfeld mit der Tuba, der von seinem Vater Martin Bauersfeld am Klavier begleitet wurde. Wie auch Marlene Schmahl bereitet sich Frederick auf „Jugend musiziert“ vor. „Von ihm darf man sich einiges erwarten“, ist Lehrer und Posaunist Simon Gößling sicher.
Wiebke Schneider, Sebastian und Susanne Bauersfeld, Pius Denneler, Sören Scharnagel, Annika Heimann, Christopher Trumpp trugen ebenfalls gekonnt zu dem bewegenden Konzert in familiärem Rahmen bei. Am Ende des Konzertes gab es dann noch ein außergewöhnliches Finale, beim Adventsständchen erklangen die himmlischen Posaunen, die wohlklingenden Euphoniums und die zauberhaften Tuben unter freiem Himmel auf dem ruhig daliegenden Dottenfelder-Ökohof.