Die evangelische Kirchengemeinde St. Michaelis in Klein-Karben, der Deutsch-Ausländische Freundschaftskreis (DAF) sowie die Initia- tive Stolpersteine erinnern an die Novemberpogrome von 1938.
Karben. „Ich wünsche mir, dass sich die Menschen als Menschen sehen ohne Unterscheidung nach Hautfarbe und Religion“, sagt Quoc Phong Pham. Er ist in Vietnam geboren und lebt seit 1982 in Deutschland. Weltweit seien im vergangenen Jahr 51 Millionen Menschen auf der Flucht gewesen, sagt Pfarrer Werner Giesler von der evangelischen Kirchengemeinde. In Karben lebten derzeit 56 Flüchtlinge. In Gesprächen mit Flüchtlingen falle es ihm oftmals schwer zu begreifen, „was die Menschen auf ihrer Flucht erlebt und an Leib und Seele ausgehalten haben“, sagt Giesler. Quoc Phong Pham aus Vietnam und Morteza aus dem Iran geben Einblicke in ihr Leben. In Vietnam hätten die Sieger nach Beendigung des Vietnamkrieges 1975 mit „Vergeltungsaktionen an den Verlierern begonnen. „Wir hatten nicht das Glück einer so friedlichen Wiedervereinigung wie in Deutschland“, sagt Pham. Ohne die Eltern sei er mit seinem Bruder aus dem Iran geflohen, berichtet Morteza. In Deutschland sei er „sehr herzlich“ aufgenommen worden, und für ihn sei Deutschland zur Heimat geworden. Gerhild Brüning (DAF) erinnert an die Vertreibung der Sudetendeutschen aus ihrer Heimat. Hartmut Polzer (Initiative Stolpersteine) berichtet, was Zeitzeugen über den Ablauf der Novemberpogrome in Karben erzählt haben. (kre)