Stadt informiert bei zwei Bürgerversammlungen über den Stand der Dinge
Bad Vilbel. Das Verkehrskonzept für Bad Vilbel zum Hessentag in der Zeit vom 5. bis zum 14. Juni nimmt Konturen an und wird für die Anwohner zur echten Herausforderung. Bei zwei Bürgerversammlungen wurde das Konzept vorgestellt.
»Wie kann ich in dieser Zeit mein Geschäft und meine Wohnung erreichen? Wie kommen meine Lieferanten zu mir?« Diese Fragen stellte beispielsweise deutlich erregt eine Geschäftsfrau aus der Frankfurter Straße. Für die zehn Tage des Hessentages rechnet die Stadt mit einer Million Besuchern. Grund genug, über die Verkehrssituation in dieser Zeit nachzudenken. Das Ergebnis der Analyse stellten Hessentag-Koordinator Claus-Günther Kunzmann und Timo Jehner, Leiter der städtischen Straßenverkehrsbehörde, den jeweils rund 500 Bürgern im Forum in Dortelweil vor.
Wo Parken?
Die waren vor allem, wie sich in der anschließenden Fragerunde herausstellte, an den Zugangs- und Parkmöglichkeiten im Innenstadtbereich interessiert. Nach einer kurzen Aufzählung der vielen geplanten Veranstaltungen und Ausstellungen während dieser Zeit durch Kunzmann, kam Jehner dann zum Wesentlichen. »Damit die Innenstadt nicht komplett von den Besuchern des Hessentages zugeparkt wird, sperren wir den gesamten Innenstadtbereich großräumig und richten stattdessen drei größere Parkplätze für insgesamt 10 000 Fahrzeuge an den Rändern der Innenstadt ein«, sagte Jehner. Von dort würden Shuttlebusse zu den einzelnen Veranstaltungsorten fahren. Da auch die Buslinien von den Sperren betroffen seien, würden sie ebenfalls andere Routen fahren müssen.
Brücke gesperrt
Gesperrt während des Hessenfestes werden auch die Büdinger Straße, die Frankfurter Straße sowie abschnittsweise die Friedberger und die Kasseler Straße. Das Fest wird somit nicht nur für innerörtliche Autofahrer zur Geduldsprobe, sondern auch für die Pendler aus den Nachbarkommunen, denn der morgendliche und abendliche Berufsverkehr durch Bad Vilbel müsse sich dann einen anderen Weg suchen. Gesperrt wird auch der Südbahnhof während des Festes, da die Behelfsbrücke aus Holz ist und den Besucheransturm wohl nicht überleben würde.
»Wir haben das Verkehrskonzept mit den unterschiedlichen Schutzzonen nicht neu erfunden, sondern es von den Städten übernommen, die zuvor den Hessentag ausgerichtet haben und wo sich das Konzept bereits bewährt hat«, berichtete Jehner.
Problematisch für die Anwohner sei vor allem der Kernbereich um die Frankfurter Straße, Friedberger Straße und Kasseler Straße. Über sie würde sich der Besucherstrom hin zum eigentlichen Festgelände zwischen Kurpark und Römerbrunnen in der Nähe des Dottenfelderhofes ergießen. So werden vom Nordbahnhof zu Spitzenzeiten bis zu 7000 Besucher pro Stunde erwartet, die von dort über einen kurzen, autofreien Fußweg die Festmeile erreichen können.
Zufahrtsberechtigung
Da die Festmeile morgens bereits um 10 Uhr öffne, dürften die Anwohner diesen Bereich trotz Zufahrtsvignette auch nur in der Zeit von 5 Uhr morgens bis 8.30 Uhr befahren. Das betreffe auch die Zulieferer wie Paketdienste und andere Lieferanten. Aber auch sie benötigten alle eine gesonderte Zufahrtsberechtigung in Form einer Vignette für die jeweilige Sperrzone. Die könne ab 1. Februar entweder über das Internet (www.hessentag2020.de) kostenlos angefordert oder im Rathaus beantragt werden.
Da die Vignette auf das jeweilige Fahrzeug bezogen sei, könne eine Firma oder ein Anwohner, der mehrere Fahrzeuge besitze, auch mehrere Durchfahrtsvignetten beantragen. »Ob dann später tatsächlich auch jeder eine bekommt, hängt von der Anzahl der eingehenden Anträge ab. Schließlich müsse trotz allem gewährleistet sein, dass Feuerwehr und Rettungsdienste jeden Punkt der Stadt erreichen können.
www.hessentag2020.de
Auch die Stadt Bad Vilbel rechnet mit Problemen für die Anwohner bezüglich der Parksituation während des Hessentags. Um den Anwohnern zu helfen, können sie Fragen zu den jeweiligen Zufahrten in die vier Sperrzonen per E-Mail unter hessentag.zufahrt@bad–vilbel.de. stellen. Allgemeine Informationen zum Verkehrs-, Sperr- und Anwohnerkonzept können ansonsten eingeholt werden über www.hessentag2020.de. Ab der nächsten Woche sind dort auch die modifizierten Dateien eingestellt, sagte Timo Jehner. Zufahrtsberechtigungen können über die obige Internetadresse über die Nutzung des Computers in der Stadtbibliothek im Rathaus oder beim Ordnungsamt beantragt werden. (jwn)