Bad Vilbel. Brenzlige Situationen sind im alten Ortskern von Massenheim an der Tagesordnung. Auf den schmalen Straßen ohne Bürgersteige treffen Fußgänger, Radfahrer, Autos, Busse und Lastkraftwagen aufeinander. Besonders in den engen Kurven sind bei allen gute Nerven, Rücksichtnahme und gesunder Menschenverstand gefragt, um Staus, Unfälle oder Beschädigungen an Häusern, Mauern und Beet-Einfassungen zu vermeiden. Und dies nicht nur an den Markttagen, wo der stehende Verkehr auf und rund um den Hermann-Freisleben-Platz hinzukommt.
Viele Fahrer bestehen auf Vorfahrt
Doch nicht immer sind Verkehrsteilnehmer unterwegs, die erst denken und dann aufs Gaspedal drücken, wie Ernst Busemann unter anderem in der Breite Straße/Ecke Harheimer Weg mehrfach beobachtete. »Kürzlich hat eine Autofahrerin gegenüber einem 40-Tonner-Lkw mit Anhänger auf ihrer Vorfahrt beharrt, obwohl es für ihn allein schon aufgrund der Fahrzeugmaße schwerer ist, in Wohngebieten zu rangieren. Auch benötigt er in den engen Straßen die Gegenfahrbahn, um die Kurve überhaupt passieren zu können.« Schließlich ist so ein Lkw allein schon ohne Anhänger doppelt so lang wie ein Müllauto. Das benötigt ebenfalls mehr Platz, um die schmale Kurve in der Breiten Straße zu passieren. Zum Glück sind an diesem Morgen eine umsichtige Auto- und Radfahrerin unterwegs, die anhalten und das Müllauto passieren lassen.
Vor der Kurve auf dem Hermann-Freisleben-Platz wartet ein weiterer Fahrer und lässt den Müllwagen zuerst die Kurve passieren, wie ein Blick in den Verkehrsspiegel zeigt.
»Es hat mich zehn Jahre Geduld und Nerven gekostet bis der Verkehrsspiegel endlich aufgestellt wurde«, berichtet Busemann. »Das Gehen und Fahren über den Hermann-Freisleben-Platz und auf der Breiten Straße wird für alle Verkehrsteilnehmer immer riskanter. Muss erst etwas passieren, damit die Verkehrsbehörde der Stadt reagieren?«, fragt der Massenheimer.
Mal wieder eine Mauer beschädigt
Vor zwei Monaten hat ein Fahrzeug wieder die Mauer von Stefan Freisleben beschädigt. »Hier fahren 40-Tonner durch Tempo-30-Zonen und viel zu enge Straßen zum Laupus Hof. Den Fahrern kann man keinen Vorwurf machen, da sind andere gefragt.«
Das sieht auch Ernst Busemann so. Er hat sich Gedanken gemacht, wie die Situation an einigen Stellen entschärft werden könnte.
Vorschläge zur Entschärfung der Lage
Gegenüber dem Friedhof am Harheimer Weg Ecke Breite Straße könnte beispielsweise stadtauswärts eine Straßenlaterne versetzt, der Grünstreifen zwei Meter von der Straße weg verlegt und die Fahrbahn verbreitert werden. Dann hätten auch längere Fahrzeuge mehr Platz, um die Kurve zu passieren, und für alle würde die Sicht verbessert. Gegenüber, an der Breiten Straße Ecke Banggärten, schneidet Ernst Busemann das Grün zurück, damit Rad- und Autofahrer freie Sicht auf den kreuzenden Verkehr erhalten. Auch auf dem Hermann-Freisleben-Platz könnte man die Lage entschärfen, wenn man die grüne Insel um zwei Meter nach Richtung Norden versetzen würde. Das sind alles Maßnahmen, die zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer beitragen können, ist Busemann sicher.