Karben. Die Klein-Kärber wird es schmerzen, dass ihr bekanntester Sohn vom Stadtparlament zurückgestuft wurde. Da half es auch nicht, dass Antragsteller Thomas Görlich (SPD) auf den bevorstehenden 170. Geburtstag des Mundartdichters verwies.
Dessen Gedichtband „Mein schinster Gruß d´r Wearrera“ war zu seinen Lebzeiten (1841-1901) in mehreren Auflagen erschienen. Vergeblich verwies Görlich darauf, dass Geibel bis ins 20. Jahrhundert hinein sehr populär gewesen sei, und Karben mit Veranstaltungen sein kulturelles Erbe pflege.
„Karben hat ein Alleinstellungsmerkmal“, warb Görlich und verwies darauf, dass Geibel touristisch interessant sein könnte, etwa bei der Regionalparkentwicklung. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) lehnte es ab, beim Innenministerium die Bezeichnung Peter-Geibel-Stadt zu beantragen. „Der Magistrat hat abgelehnt. So ein Zusatz kommt nur in Frage, wenn es sich um eine überragende Person oder Angelegenheit handelt.“
„Diese Idee ist doch an den Haaren herbeigezogen“, ereiferte sich CDU-Fraktionschef Mario Beck. Peter Geibel sei nun wahrlich kein Marketing-Knaller, wie es etwa die Brüder Grimm für Hanau seien.Oliver Feyl (FDP) meinte, dass die Klein-Kärber ruhig ihr Erbe pflegen könnten, aber das reiche dann auch. Skeptische Worte fand Mario Schäfer (Grüne): „Feste zur Erinnerung können gefeiert, das Erbe gepflegt werden, auch ohne den Zusatz im Ortsnamen.“ Die Mehrheit der Stadtverordneten lehnte es rundweg ab. (ado)