In dem Mehrgenerationenhaus, das zurzeit in der Berliner Straße 12 in Burg-Gräfenrode entsteht, sollen sich vom Kleinkind bis zur Seniorin Oma alle Generationen wohlfühlen. Das Herzstück soll ein Café mit gemütlicher Atmosphärewerden.
Karben. Das Mehrgenerationenhaus entsteht in Zusammenarbeit von Stadt und dem Mütter- und Familienzentrum (Müze). Die Eröffnung ist für November geplant. „Mit dem Projekt Wellcome haben wir bereits einen ersten Schritt Richtung Mehrgenerationenhaus gemacht“, erzählt Gabriele Ratazzi-Stoll, Müze-Vorsitzende und Fachberaterin Kindertagespflege.
Dabei organisiert Müze seit zwei Jahren die Unterstützung für junge Familien durch ehrenamtliche Helferinnen, meist Damen zwischen 50 und 65 Jahren. Und auch einige der vom Müze angebotenen Kurse würden gern von älteren Teilnehmern besucht, sagt Ratazzi-Stoll. Da liegt es nahe, einen Treffpunkt für die verschiedenen Generationen anzubieten.
„Zudem platzen wir in unseren bisherigen Räumen bald aus allen Nähten“, sagen Ratazzi-Stoll und Ute Heckmann, Vorstandsmitglied und Büro-Mitarbeiterin. Müze nutzt die oberen Etagen im hinteren Haus (Berliner Straße 12), in dem im Erdgeschoss die Stadtteilbücherei untergebracht ist.
Nun soll im vorderen Gebäude, in dem sich der Dorfladen befand, ein Mehrgenerationenhaus als Treffpunkt für Jung und Alt entstehen. In dem großen Raum, den man als erstes betritt, sollen sich schon bald Bürger verschiedener Altersgruppen bei einer Tasse Kaffee zum zwanglosen Plaudern treffen können, freut sich Ratazzi-Stoll. „Wir möchten die Generationen zusammenbringen und damit der Vereinsamung sowohl von Müttern mit Kleinkindern wie von älteren Menschen entgegenwirken“, sagen die Frauen.
„Wir erhoffen uns damit eine Belebung des kleinsten Stadtteils“, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Die Stadt finanziert die Sanierung des Gebäudes mit bis zu 50 000 Euro; die Arbeiten werden teils durch Mitarbeiter der städtischen Tochter Kommunales Immobilien Management ausgeführt. Das Müze finanziert die Innenausstattung mit Möbeln und ist später für den Betrieb zuständig.
„Fürs Café haben wir bereits schöne Sitzmöbel im Caféhausstil gekauft“, sagt Heckmann. Doch würden noch rund 8000 bis 10 000 Euro für kindgerechte Möbel wie Spiel- und Bewegungselemente und eine Kindergarderobe benötigt, sagen die Frauen.
Kiga zieht ein
Denn in den Raum, der an das Café angrenzt, wird der Minikindergarten umziehen, in dem derzeit 20 Kinder betreut werden. Die Heizkörper sollen mit Holzverblendungen abgedeckt werden, erklären die Frauen. Durch verschiebbare Türenelemente soll die Größe der Räume flexibel gehandhabt werden können, etwa für Veranstaltungen. Das Müze-Team hat schon einiges auf die Beine gestellt, um Gelder für das Haus zusammenzutreiben, etwa bei einem Flohmarkt. „Im Café sollen sich Ratsuchende zunächst unverbindlich und in netter Atmosphäre über Hilfsangebote informieren können“, sagt Ratazzi-Stoll. Mit einem Mittagstisch zumindest an einem Tag in der Woche sowie einem Brötchenverkauf am Wochenende „möchten wir dazu beitragen, die Infrastruktur im Stadtteil zu verbessern“, sagt Ratazzi-Stoll. So sei geplant, im Sommer Erfrischendes aus einer Eistruhe anzubieten. Doch inwieweit solche Ideen umgesetzt werden können, hänge von vielen Faktoren ab. Auf jeden Fall solle es Kaffee und Kuchen geben.
Auch das Kindertagespflegebüro wird von Klein-Karben ins Mehrgenerationenhaus umziehen. Ein großes Plus des Gebäudes ist die breite Eingangstür und der behindertengerechte Zugang. Dieser kann von Müttern mit Kinderwagen ebenso befahren werden wie von Senioren mit Rollatoren und von Rollstuhlfahrern. So habe es schon Gespräche mit dem Seniorentreff gegeben. Damit sich die Bürger mit „ihrem“ Mehrgenerationenhaus identifizieren, sind sie aufgerufen, sich an der Namensgebung zu beteiligen. Vorschläge können an info@ mueze-karben.de eingesendet werden.