Wetteraukreis. Auf den Straßen in der Wetterau haben sich im vergangenen Jahr 5031 Unfälle ereignet – zwölf mehr als im Vorjahr. 1011 Menschen wurden verletzt, 240 von ihnen schwer. 16 Unfälle endeten tödlich: Es starben 18 Menschen. Diese Zahlen gehen aus der aktuellen Unfallstatistik der Polizeidirektion Wetterau hervor.
„Es gibt keine besorgniserregende Entwicklung, sehr positiv sind die Zahlen aber auch nicht“, kommentiert Polizeichef Rainer Brüssow. So gab es im vergangenen Jahr zwar 16 Unfälle mit Leichtverletzten weniger als noch 2005. Dafür stieg die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten um 20 und die Zahl der Toten um zwei. Insgesamt gab es 47 Verletzte mehr als 2005. „Das macht deutlich, dass wir auf diesem Gebiet handeln müssen“, meint Lothar Weil, Leiter des regionalen Verkehrsdienstes Wetterau.
Hauptunfallursache bei einem Drittel der Unfälle sind Fehler beim Abbiegen oder bei der Vorfahrt. „Das sind typische Unfälle innerorts“, so Weil. Zwölf Prozent der Unfälle passierten, weil ein Fahrer zu wenig Abstand hielt. Bei ebenfalls zwölf Prozent der Unfälle waren Alkohol oder Drogen im Spiel. Die Zahl dieser Unfälle stieg von 247 auf 277 an. Bei rund neun Prozent der Unfälle fuhr der Verursacher zu schnell.
Die Polizeistation Bad Vilbel verzeichnet für 2006 eine erfreuliche Entwicklung: Es ist die einzige Polizeistation in der Wetterau, in deren Gebiet sich weniger Unfälle als im Vorjahr ereigneten. Krachte es im Jahr 2005 noch 918-mal auf den Straßen in Bad Vilbel und Karben, gab es im vergangenen Jahr 842 Unfälle. Dabei wurden 187 Menschen leicht verletzt (30 mehr als 2005), 35 Unfallopfer zogen sich schwere Verletzungen zu (einer mehr als 2005). Zwei Menschen starben – genau so viel wie im Vorjahr. Es entstand ein Gesamtschaden von 2,02 Millionen Euro.
Ein Sorgenkind der Wetterauer Beamten: Der Knoten 0 bei Kloppenheim. Die Kreuzung der B 3 mit der Landesstraße nach Ober-Erlenbach ist nach wie vor ein Unfallschwerpunkt. Im vergangenen Jahr gab es dort 13 Unfälle mit einem Toten und fünf Leichtverletzten. Hauptursache war zu schnelles Fahren. An der zweispurigen 90-Grad-Kurve sind zwar 60 Kilometer pro Stunde erlaubt; „das ist aber fast die Obergrenze dessen, was bei trockener Fahrbahn möglich ist“, meint Lothar Weil. Eine geringere Höchstgeschwindigkeit sei außerorts aber schwer durchsetzbar. Deshalb befürworten Weil und seine Kollegen den stationären Blitzer an dieser Stelle, über den die Stadt Karben derzeit nachdenkt.(zlp)